Präses kritisiert schlechten Kirchenbesuch der Schützen
Nievenheim. „Es läuft sehr gut“, fiel bereits am Montagabend das Fazit des Brudermeisters Detlef Spitzenberg zum Schützenfest in Nievenheim und Ückerath aus. Da hatte sich Jungschützenmeister Christian Rath als Schützenkönig in der Bruderschafts-Geschichte verewigt.
Jungschützenkönig ist Leon Gerring, Schülerprinz Max Blödgen, Edelknabenkönig Ben Schnee, König der ehemaligen Könige Herbert Vogel.
Angesichts der nicht völlig gefüllten Kirche St. Pankratius hatte Präses Klaus Koltermann den Schützen am Sonntag bei der Festmesse mitgegeben, ihren Leitspruch „Glaube — Sitte — Heimat“ mit Leben zu füllen.
Präses Klaus Koltermann während der Festmesse
Koltermann vermisste nämlich in vielen Reihen die Schützenuniformen: „800 von Ihnen interessiert das hier nicht.“ Glaube, Sitte und Heimat sollte „mehr sein als ein beschworenes Ideal“. Statt Lippenbekenntnissen forderte Koltermann praktizierte Nächstenliebe, als „Erste Hilfe“ für alle in Not Geratenen: „Wir Christen sollen unseren Nächsten helfen, ihnen nah sein — und das nicht nur, wenn sie die gleichen Interessen und den gleichen Glauben haben.“
Bereits im Festkommers lobte Brudermeister Detlef Spitzenberg die „wunderschöne Messe“, bei der Pfarrer Koltermann „den Finger in die Wunde gelegt“ habe: „Die Messe war von Schützen miserabel besucht.“ Das, so Spitzenberg weiter, gelte es, im nächsten Jahr zu verbessern, auch wenn nicht alle „vermissten 800 Schützen“ mehr Platz gefunden hätten.
„Die Nievenheimer und Ückerather Bruderschaft ist auf die Zukunft ausgerichtet“, sagt Spitzenberg, der auf die wachsende Anzahl an Edelknaben hinwies.