THW-Ortsverband Neuss THW bei der Sprengung einer Brücke im Einsatz
Neuss · (Red) Das Sturmtief Bernd beschäftigt das Technische Hilfswerk auch weiterhin. Der Ortsverband Neuss ist seit Mitte Juli immer wieder Einsatz, meist mit nur kurzen Pausen. Jetzt erreichte das Team ein Auftrag für eine größere Einsatzstelle.
Der Houverather Bach, zwischen dem Stadtteil Eichen und Houverath in Bad Münstereifel, entwickelte sich während des Starkregens im Juli zu einem reißenden Fluss. Dabei spülte er sieben bis acht Meter Straße an einem Rundbogen-Brückenkörper aus Beton frei, der auch noch etwa 1,50 Meter tief in das Flussbett einsank. Durch die schwierige Lage des im Vergleich doch eher kleineren Brückenbauteils – mitten im Fluss – wurde der Brückenkörper gesprengt. Zunächst wurden Vorkehrungen getroffen, um die ursprüngliche Verkehrsinfrastruktur in dem Stadtteil durch die Stadt Bad Münstereifel wieder herzustellen.
Die Sprengung erfolgte durch die Fachgruppe Sprengen aus Neuss, mit Unterstützung der Fachgruppe Sprengen aus Stolberg. Zur Vorbereitung waren die Fachgruppe Räumen der Ortsverbände Herzogenrath und Neuss in dieser Woche angereist, um 49 Bohrlöcher mit einer Gesamtlänge von circa 120 Meter vorzubereiten. Das teilt Jan Sperling vom THW-Ortsverband Neuss mit. Die Fachgruppen Räumen verfügen über besondere Bohrköpfe zur Vorbereitung solcher Bauwerkssprengungen. Die Stadt Bad Münstereifel lieferte 1000 Sandsäcke zu Abdeckung der Sprengstelle, um den Flug der gesprengten Bauwerkskörper zu reduzieren.
Am Donnerstag erfolgte die Sprengung. Insgesamt waren 33 Einsatzkräfte ab 10 Uhr vor Ort. Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen und im Umkreis von 300 Meter die Haushalte evakuiert wurden, erfolgte um 16.40 die Sprengung im Bohrloch-Sprengverfahren. Da keine Stahlteile gesprengt wurden, war der Radius wesentlich kleiner als bei anderen Sprengungen. „Schäden konnten wir aufgrund der guten Vorbereitung nicht verzeichnen. Wir möchten uns bei allen Beteiligten Bedanken, besonders beim örtlichen Landwirt und der Nachbarschaft im Dorf, für die zur Verfügungstellung von Stell- und Arbeitsplätzen“, erklärt Sperling. Beteiligt waren auch die Ortsverbände Euskirchen (Führung und Verpflegung), Herzogenrath (Bohrlochvorbereitung), Stolberg (Sprengvorbereitung) und Grevenbroich (Vorbereitungen am Objekt). Das THW Neuss zählt aktuell rund 50 aktive Helfer. Zuwachs steht in den Startlöchern: 20 neue Kräfte sind kürzlich in ihre Grundausbildung gestartet. Aufgrund von Kapazitätsgrenzen musste sieben weiteren Interessenten ein Alternativvorschlag unterbreitet werden – zum Beispiel in anderen Ortsverbänden oder ein Start in die Grundausbildung 2022.