Rückgang beim Umschlag des Fusionshafens

Neuss. Aus der Veröffentlichung der Güterumschlagszahlen der Häfen in Nordrhein-Westfalen geht hervor, dass der Neusser Standort einen leichten Gewinn von 0,7 Prozent erzielen konnte. Dafür schwächelte aber der kleinere Standort Düsseldorf erheblich.

Rückgang beim Umschlag des Fusionshafens
Foto: Woi

Mit einem Einbruch von Minus 16,8 Prozent zieht er die Gesamtbilanz der NDH deutlich in den roten Bereich. Der Gesamtumschlag des Fusionshafens fällt insgesamt um 2,8 Prozent auf rund neun Millionen Tonnen.

Der Sprecher der Neuss-Düsseldorfer Häfen will trotz der roten Zahlen keinen Negativ-Trend erkennen. Hafensprecher Thomas Düttchen erklärt das bereits zweite verlustreiche Jahr des Düsseldorfer Hafens in Folge mit einem Rückgang des Kohletransports auf dem Rhein. „In einem milden Winter wird weniger Kohle verbraucht und deswegen auch weniger verschifft“, sagt Düttchen.

Tatsächlich ging der Umschlag von Kohle, Erdöl und Erdgas — etwa ein Fünftel aller verschifften Güter in NRW— landesweit um 1,5 Prozent zurück. Düttchen schiebt das auch auf die Energiewende. Es werde vermehrt auf grünen Strom gesetzt, was sich im negativen Trend der fossilen Brennstoffe widerspiegelt.

Das zeigen auch die Ergebnisse der Partner-Häfen der NDH. Der Krefelder Hafen, an dem die NDH mit 49 Prozent beteiligt ist, fuhr nach den Angaben des Statistischen Landesamts zum dritten Mal in Folge ein dickes Minus im Gütergeschäft ein. In den vergangenen drei Jahren büßte der Standort gar ein Fünftel des Gesamtumschlags ein.

Zudem schwächelte auch der Kölner Hafen, Schwergewicht im gemeinsamen Joint Venture Rheincargo. Bilanz: -6,4 Prozent. Großer Verlierer ist dort vor allem der Chemiehafen Köln-Godorf (-8,9 Prozent). „Zum einen konnten wegen Niedrigwasser im zweiten Halbjahr die Binnenschiffe nie voll beladen fahren“, sagt Rheincargo-Sprecher Michael Fuchs. Ein zweiter Faktor sei, dass Anlagen wegen des Raffineriebrandes bei Shell in Godorf im August stillstanden und deswegen kein Mineralöl an den Standort geliefert wurde. „Das wird sich auch in diesem Jahr fortsetzen“, sagt Fuchs. Zudem gilt billiger LKW-Diesel als große Konkurrenz. „Viele Spediteure liefern ihre Fracht direkt per LKW in die Seehäfen, weil es günstiger ist“, sagt Fuchs.

Positiv dagegen verlief der Containerumschlag. In Köln, Neuss und Düsseldorf nahm das Geschäft gegenüber 2014 um 6,3 Prozent zu. „Container — ein Geschäft mit enormen Wachstumspotenzial,“ sagt Fuchs.