Ruia-Werk: Wieder Insolvenz

Bis jetzt gebe es keine Engpässe in der Belieferung der Kunden, dies solle nach dem Willen der Belegschaft auch so bleiben.

Neuss. Der deutsche Schraubenhersteller Ruia Global Fasteners AG an der Further Straße — früher Acument, Textron und ursprünglich der 1876 gegründete Schraubenhersteller Bauer & Schaurte — ist erneut in der Insolvenz. Das bestätigte die Kanzlei Kebekus-Zimmermann aus Düsseldorf; Frank Kebekus ist als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt.

Wie die IG Metall am Montag mitteilte, gab es bereits seit Januar Versuche, den indischen Inhaber Pawan Kumar Ruia, Chairman der Ruia Group, zu bewegen, dringend benötigtes Kapital in die Firma einzubringen.

Um die Lieferfähigkeit des Automobilzuliefers zu den Kunden nicht zu gefährden, sei der Schritt in die Insolvenz unumgänglich gewesen, so Heiko Reese, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss.

Bis jetzt gebe es keine Engpässe in der Belieferung der Kunden, dies solle nach dem Willen der Belegschaft auch so bleiben. „Obwohl hier mit einer erneuten Insolvenz keiner glücklich ist, tun die Beschäftigten alles, um die Lieferfähigkeit zu erhalten“, sagt Reese. Eine Zukunft mit der der Ruia-Group kann es für ihn nicht geben: „Dafür wurden zu viele Versprechen gebrochen und das Unternehmen unnötig in eine schwierige Situation gebracht.“

Das Vorgängerunternehmen Acument hatte im Sommer 2009 Insolvenz angemeldet. Ende 2010 hatte die Ruia Group das Neusser Stammwerk und vier weitere Acument-Unternehmen in Deutschland gekauft, im Februar wurde die Übernahme an der Further Straße groß gefeiert.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Frank Kebekus habe bereits erste Gespräche mit Management und Arbeitnehmervertretern geführt, sagt Reese. IG Metall und Gesamtbetriebsrat würden nun gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter an der Fortführung „des eigentlich erfolgreich agierenden Unternehmens“ arbeiten.