Patronatstag in Neuss Neusser Scheibenschützen ehren ihren Spieß am Jacobustag

Neuss. · Axel Schultz ist seit 37 Jahren bei den Scheibenschützen.

 Das Schulterband für Scheibenschützen-Spieß Axel Schultz (Mitte). Es gratulieren (v. l.): Kallen, Vossen, Schlune, Kaiser und Kleine.

Das Schulterband für Scheibenschützen-Spieß Axel Schultz (Mitte). Es gratulieren (v. l.): Kallen, Vossen, Schlune, Kaiser und Kleine.

Foto: Ludger Baten

Axel Schultz ist gerührt. Das Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz schmückt ihn. Stehend applaudieren die Scheibenschützen ihrem Spieß, die Führungsriege um Oberschützenmeister Robert Schlune und dessen Vorgänger Hermann-Josef Kallen umarmen ihn. Selten löst eine Auszeichnung, selbst diese, die zu den höchsten Ehren im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften zählt, solche Emotionen aus.

Eine Erklärung lieferte Robert Hoppe (Gindorf), der als stellvertretender Diözesanbundesmeister die Ehrung vornahm. Schultz’ Engagement beschränke sich nicht nur „auf drei, vier Schützenfest-Tage“, begründete er die Entscheidung, sondern setze sich über das ganze Jahr hinweg für die Bruderschaft ein. Seit 37 Jahren ist Schulz bei den Neusser Scheibenschützen, seit 36 Jahren gehört er der Zugleitung an, als Spieß sorgt er für den adretten Auftritt beim Schützenfest, trainiert die Schießsport-Jugend, packte beim Umbau des Scheibenhauses an. Axel Schultz ist nicht nur Scheibenschütze, er lebt die Scheibenschützen-Gesellschaft, neben den Hubertusschützen die zweite Bruderschaft im Regiment und zugleich die älteste Schützeneinheit in der Stadt. Sie feierte am Donnerstag, am Namenstag des Apostels Jakobus, bereits ihren 604. Patronatstag.

Bei Morgenfeier blieben mehr Plätze frei als in den Vorjahren

Die Scheibenschützen sind alljährlich das erste Korps, das nach „Zog-Zog“ in Schützenformation durch die Straßen zieht. Die Bruderschaft nimmt aber nicht nur Feierrhythmus für das anstehende Schützenfest auf, sondern nutzt den Patronatstag auch immer zu einer Standortbestimmung. Als Wegweiser versuchte sich dabei einmal mehr Präses Msgr. Robert Kleine. Der Kölner Stadt- und Domdechant, dessen Elternhaus im Dreikönigenviertel steht, hatte bereits am Morgen gemeinsam mit Oberpfarrer Msgr. Guido Assmann die Festmesse in der Quirinuskirche zelebriert.

Dass bei der Morgenfeier mehr Plätze als in den Vorjahren frei blieben, führten Beobachter auf zwei äußere Einflüsse zurück: die Urlaubszeit und die sommerliche Hitze. Um die Marschierer zu schonen, ging’s per Bus zum Scheibenstand an der Kölner Straße.