Explodierende Kakaopreise Bleibt der Schokohase in Neuss noch bezahlbar?

Neuss · Missernten haben die Preise für Kakao in die Höhe getrieben – schlechte Nachrichten für Naschkatzen, denn dadurch könnten auch die Preise für Schokolade steigen. Wie sich das im Ostergeschäft der Confiserie Mayser in Neuss bemerkbar macht.

 Kakao, eine wichtige Zutat für die Herstellung von Schokolade, hat sich zuletzt so stark verteuert wie seit gut 20 Jahren nicht mehr.

Kakao, eine wichtige Zutat für die Herstellung von Schokolade, hat sich zuletzt so stark verteuert wie seit gut 20 Jahren nicht mehr.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Egal ob in der klassischen Vollmilch-Variante, in Zartbitter oder mit Füllung – der Schokohase gehört für viele Neusser zum Osterfest dazu. Doch wer auf das süße Präsent nicht verzichten möchte, muss womöglich bald tiefer in die Tasche greifen. Denn eine wichtige Zutat für Schokolade hat sich zuletzt so stark verteuert wie seit gut 20 Jahren nicht mehr: Die Importpreise für Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch sind im Januar um 73,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Diese Preissteigerungen beim Import von Kakao dürften sich auch auf die Erzeugerpreise für hierzulande hergestellte Schokolade auswirken.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren die Erzeugerpreise für Schokolade und andere kakaohaltige Lebensmittelzubereitungen im Februar mit einem Plus von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat überdurchschnittlich hoch. Ein Grund für die stark gestiegenen Importpreise für den Rohstoff Kakao sei dessen Knappheit auf dem Weltmarkt infolge von Missernten, insbesondere in Westafrika. Doch was heißt das nun für das Ostergeschäft in Neuss?

Die Naschlust der Neusser ist laut Vera Stiegen, Geschäftsführerin der Confiserie Mayser, ungebrochen.

Die Naschlust der Neusser ist laut Vera Stiegen, Geschäftsführerin der Confiserie Mayser, ungebrochen.

Foto: Julia Stratmann

In der Confiserie Mayser machen sich die explodierenden Kakaopreise nur bedingt bemerkbar, wie Geschäftsführerin Vera Stiegen berichtet: „Natürlich haben die Preise auch bei uns etwas angezogen, doch noch hält sich alles im Rahmen.“ Das zeige sich auch an der großen Nachfrage: Die Naschlust der Neusser ist laut Stiegen ungebrochen, am Gründonnerstag waren die Schokohasen mittags schon vergriffen. Wie sich die Preise in den nächsten Monaten oder im nächsten Jahr entwickeln, könne die Geschäftsführerin noch nicht sagen. Doch sie ist sich sicher: „Für Kinder werden die Schokohasen zum Osterfest immer die Nummer eins sein.“ Erwachsene griffen hingegen erfahrungsgemäß eher zu Ostereiern mit verschiedenen Füllungen. „Doch bislang haben wir für jeden noch ein passendes Geschenk gefunden“, sagt Stiegen.

(jus)