Segelboot „strandet“ am Globe

Letzte Vorbereitungen für das Festival im Globe beginnen. 32 Vorstellungen sind zu sehen.

Segelboot „strandet“ am Globe
Foto: n.n.

Neuss. Wo am Wochenende die Pferdemesse Equitana tausende Besucher hinlockt, wird es ab Montag nicht weniger geschäftig. Drei Tage lang hat das Organisationsteam des Kulturamts dann noch Zeit, die letzten Vorbereitungen für das Shakespeare-Festival zu treffen. Schon am Donnerstag beginnt das Spiel: Das Globetheater an der Rennbahn wird zum 24. Mal zur Bühne für gefeierte Schauspieler, Rezitatoren und Musiker.

Festivalleiter Rainer Wiertz hat wieder renommierte Theatertruppen nach Neuss geführt. Zwölf Kompanien und Einzelkünstler gestalten 32 Vorstellungen. An WM-Spieltagen der Fußballnationalmannschaft haben die Theatermacher „spielfrei“.

„Rainer Wiertz hat ein feines Gespür dafür, was in diesen Raum passt“, sagt Kulturamtsleiter Harald Müller. Während die künstlerische Ausgestaltung seit Jahren in den bewährten Händen von Wiertz liegt, hat sich das Organisationsteam neu formiert. Da der langjährige Produktionsleiter Andreas Giesen jetzt als selbstständiger Kulturberater arbeitet, hat Müller seinen Mitarbeiter Christoph Benten vorübergehend mit der Organisation des Festivals betraut.

Benten ist für alles Praktische zuständig: Absprachen mit den Bühnentechnikern und Ensembles, die Unterbringung der Künstler, Merchandising, Catering und vieles andere. „Er kann alles“, sagt Müller über seinen „Allrounder“.

Wenn etwa Blöckflötenstar Stefan Temmingh sieben höhenverstellbare Klavierbänke anfordert, dann kümmert sich Benten. Zudem mussten Zäune gestrichen, die Deko angeschafft und neue Pflanzenkübel für den Außenbereich besorgt werden. Zwei Honorarkräfte unterstützen Benten. In der heißen Phase packen 30 Studenten mit an.

„Will’s Büdchen“, wo es Drinks und Snacks zu kaufen gibt, hatte ausgedient. „Eine neue Verkaufsbude mussten wir erst einmal bundesweit ausschreiben“, erzählt Christoph Benten.

In Anlehnung an den großen Dramatiker gibt es wieder allerhand Souvenirs: Einen Stoffbeutel mit einer Globe-Zeichnung des Künstlers Stefan Kürten oder auch Schirme mit dem berühmten Shakespeare-Kopf drauf. Gedruckt wurden auch Landkarten aus dem Jahr 1600 — so wie der englische Dichter die Welt damals sah. Das Festivalteam packt einen Picknickkorb mit Käse, Mixed Pickles, Wurst und Brot. Er kostet 15,64 Euro — Shakespeares Geburtsjahr.

Die Wetthalle und die Außenfläche gestaltet in diesem Jahr die Künstlerin Charlotte Kons. Ein altes Holzsegelboot wurde abgeschliffen und mit Graffiti bemalt. Am Mittwoch wird es vor dem Globe aufgestellt. Theaterbesucher dürfen sich reinsetzen und ein kühles „Shakesbeer“ genießen.

Im Globe selbst gibt es neue bequeme Sitzkissen, sichtbehinderte Plätze im 1. und 2. Rang wurden optimiert. Erwartet werden bis zu 16 000 Besucher. 92,5 Prozent der Karten sind verkauft. Für einige Produktionen gibt es noch Restkarten.