Sieg stellt Dormagener nicht zufrieden

Trotz des 30:25-Erfolgs in Minden sieht der Sportliche Leiter noch Steigerungspotenzial.

Foto: H. Zaunbrecher

Dormagen. Tabellarisch steht der TSV Bayer Dormagen nach dem zweiten Spieltag besser da, als viele befürchtet hatten nach dem Abstieg aus der Zweiten Handball-Bundesliga. Doch auch nach dem ersten Auswärtssieg, dem 30:25 (17:11) bei der Reserve von GWD Minden, sieht der Sportliche Leiter Erik Wudtke noch jede Menge Steigerungsmöglichkeiten beim Drittligisten. „Zwischendurch haben wir uns einige Unaufmerksamkeiten geleistet“, bemängelte Wudtke, der bei den Dormagenern das Coachen von der Bank aus übernimmt, wenn Spielertrainer Alexander Koke selbst auf dem Parkett steht: „Und unsere Torwurf-Effektivität hat sicher Luft nach oben.“ Ausnahmen bildeten Koke (7/1) und Linkshänder KC Brüren (8), die zusammen die Hälfte aller Gästetreffer vor nur 80 Zuschauern in der Sporthalle der Hauptschule Dankersen erzielten.

Schwierigkeiten bekommen die Dormagener offenbar immer dann, wenn der Gegner Alexander Koke in Manndeckung nimmt. Das war beim Heimauftakt gegen Eintracht Baunatal so, als in der Schlussphase ein Sieben-Tore-Vorsprung zum 24:21-Endstand schmolz. Und das war in Minden nicht viel anders, nachdem GWD-Trainer Markus Ernst Julian Knickmeier als engen Bewacher dem 37-Jährigen auf die Füße gestellt hatte.

Nach deutlicher Halbzeitführung wurden Dormagens Probleme im Spielaufbau mit zunehmender Spieldauer immer größer. Erschwerend kam hinzu, dass Linksaußen Pascal Noll mit starken Kopf- und Halsschmerzen auf die Bank musste, nachdem der Ex-Dormagener Oliver Tesch bei einer Abwehraktion auf ihn gefallen war. Die Fehler im Angriff der Gäste häuften sich, was Minden nutzte, um durch einen Doppelschlag des überragenden Rechtsaußen Tim Wieling (8/3) auf 17:19 zu verkürzen (38. Minute).

Wudtke nahm eine Auszeit und brachte als neue taktische Variante in jedem Angriff den siebten Feldspieler. Dadurch erhöhte sich der Druck auf die Mindener Deckung, die Dormagener zogen wieder auf 24:18 (46.) weg und verwalteteten diesen Vorsprung dann bis zum Schlusspfiff. Dabei kam ihnen zugute, dass GWD-Trainer Markus Ernst die taktische Variante seines Kollegen kopierte, die Mindener sich mit sieben Feldspielern aber zu viele Fehler und Fehlwürfe leisteten und so dem erneut starken TSV-Torwart Sven Bartmann ermöglichten, sich zwei Mal in die Torschützenliste einzutragen, als er den Ball ins leere Tor warf.

Wudtke lobte denn auch die „gute Kooperation zwischen Abwehr und Torwart, die war in der entscheidenden Phase wichtig.“ Ansonsten zeigte er sich als Fazit der ersten beiden Saisonspiele nur mit der optimalen Punktausbeute zufrieden: „Spielerisch und von der Chancenverwertung her muss das noch besser werden“.