Stadt dankt für Spenden zur Pflanzung von Bäumen
Neuss. An den grünen Banderolen an ihren Stützpfosten sind sie schon von Weitem zu erkennen, die sogenannten „Ela“-Bäume. Sie werden als Ersatz für die 6000 Stämme gepflanzt, die der Pfingststurm gleichen Namens 2014 in Neuss unrettbar zerstörte.
Rund 300 neue Bäume sind in den vergangenen Tagen gepflanzt worden, 40 davon im Stadtgarten. Und weil das Geld dafür zu einem großen Teil von Bürgern gekommen war, lud die Stadt diese jüngst dorthin ein, um Danke zu sagen für 90 000 Euro Spendengeld.
Bürgermeister Reiner Breuer, der damals vis-à-vis zum Stadtgarten an der Nordkanalallee wohnte, hatte den Sturm selbst nicht in Neuss erlebt. „Aber ich hatte Tränen in den Augen, als ich gesehen habe, wie der Sturm die Stadt verwüstet hat“, gestand er. Das Aufräumen sei dank 30 000 geleisteter Arbeitsstunden abgeschlossen, jetzt müsse der Blick nach vorne gerichtet und die Stadt repariert werden, sagte Breuer. Dazu stehen, weil das Land einen Teil der Spendengelder verdoppelt hat, rund 150 000 Euro zur Verfügung. Genug für 150 Straßen- oder 300 Bäume in einer Grünanlage.
Baum-Patenschaften und bürgerschaftliches Engagement bei der Grünpflege werden in Zukunft immer wichtiger werden, betonte Umweltdezernent Matthias Welpmann. „Das Rundum-sorglos-Paket der öffentlichen Hand“ werde künftig kaum noch zu finanzieren sein. Welpmann zeigte sich beeindruckt von der Spendenbereitschaft der Neusser. Beim Vergleich der Pro-Kopf-Spenden in 20 von „Ela“ besonders betroffenen Städten rangiere Neuss an dritter Stelle, sagte er.
Bei den Neupflanzungen setzt Welpmann auf eine bunte Mischung. Kastanien und Platanen sind — angesichts von Baumerkrankungen und einem Klima im Wandel — nicht mehr die erste Wahl. Im Stadtwald, wo es viele kranke Kastanien gibt, wird diese Art gar nicht mehr gepflanzt, erklärt Rudolf Westermann vom Amt für Umwelt und Stadtgrün. „Die würden unweigerlich auch krank“, sagt er und ergänzt: „Wir versuchen es an einigen Stellen mit Esskastanien.“
Die Aufforstung mit „Ela-Bäumen“ wird voraussichtlich bis 2017 fortgesetzt werden müssen.