Stadt verzichtet auf Terrorsperren

Rund um den Neusser Weihnachtsmarkt sind keine Barrieren für Fahrzeuge aufgestellt. Die Polizei ist aber sensibilisiert.

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Neuss. Terrorsperren wie Betonblocks oder große Fahrzeuge werden auch auf dem diesjährigen Neusser Weihnachtsmarkt nicht zu finden sein. Das teilte Ulrich Hüvel, Leiter der Polizeiwache Neuss, gestern mit. „Wir haben aber darüber nachgedacht. In der vergangenen Woche gab es eine Begehung des Münsterplatzes“, sagt Hüvel.

Die Entscheidung von Stadt und Polizei habe schlichtweg mit der Lage des Weihnachtsmarktes zu tun. „Es gibt kaum eine Möglichkeit, mit einem größeren Fahrzeug dort hinein zu fahren“, sagt Hüvel. Sensibilisiert sei man trotzdem — und werde wie in der Weihnachtszeit üblich die Innenstadt mit uniformierten und zivilen Kräften bestreifen.

Franz Kolbecher, Leiter im Amt für Verkehrslenkung

Auch, um weiter intensiv gegen Taschendiebe vorzugehen. Wie Thomas Gilleßen, Leiter des Kommissariates für Prävention und Opferschutz, mittelte, sind die Zahlen der Fälle in Neuss jedoch rückläufig: „Im ersten Halbjahr 2016 hatten wir 253 Fälle, im ersten Halbjahr 2017 waren es 125.“

Doch nicht nur die Polizei stellte in den Räumlichkeiten der Industrie- und Handelskammer (IHK) an der Friedrichstraße gestern ihre Maßnahmen für die Adventszeit vor. Vom Amt für Verkehrslenkung gab es Entwarnung: Zwar sorgen diverser Sperrungen — unter anderem am Hammfelddamm — aktuell noch für Staus, die sich in Anbetracht des erhöhten Verkehrsaufkommens zum Weihnachtsgeschäft noch einmal verstärken würden. Doch so weit soll es nicht kommen. „Wir hoffen, dass zur Adventszeit wieder alles vernünftig läuft. Alle Hauptverkehrsachsen bleiben auf“, kündigt Amtsleiter Franz Kolbecher an. So werde der Hammfelddamm noch in dieser Woche wieder komplett entsperrt, heute soll die Obererft geöffnet werden, und auch die Schillerstraße soll nach dem Kanaleinbruch ab Ende der Woche wieder zur Verfügung stehen.

Um das Verkehrsaufkommen während des Weihnachtsgeschäftes zu entzerren, raten die Experten zur Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie Jessica Wolf von den Stadtwerken Neuss mitteilte, fahren die stark frequentierten Buslinien — sowohl in die City hinein als auch wieder hinaus — häufiger. Laut Kolbecher stünden in der Innenstadt aber auch ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung.

Dem Weihnachtsgeschäft können die Händler positiv entgegenblicken. Schließlich prognostiziert der Handelsverband Nordrhein-Westfalen eine Umsatzsteigerung von rund drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Für die Besucher soll Wohlfühlcharakter herrschen“, sagt Geschäftsführer Jan Kaiser. Für den will auch Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzender der Zukunftsinitiative Innenstadt (ZIN), sorgen. So seien wie bereits in den vergangenen Jahren mehrere Aktionen geplant. Auch kleine Geschenke — unter anderem die beliebten leuchtenden Schneekugeln — sollen wieder verteilt werden.

Eine Besonderheit in diesem Jahr: „Wir konnten die Händler davon überzeugen, 100 Christbäume zusätzlich aufzustellen. Diese sind, oder werden noch, individuell geschmückt.“ Ärgerlich ist hingegen: Fünf dieser Bäume wurden bereits gestohlen.