Suche nach Sozialarbeiter erfolglos
Bürger und Politiker fordern einen Quartiersmanager, der sich der sozialen Probleme am Bahnhof annimmt. Ein Bewerber meldete sich im Sommer. Er erfüllte aber die Anforderungen nicht, heißt es aus dem Rathaus.
Grevenbroich. Im Rat der Stadt gibt es Fraktionen, die sagen, noch ehe mit dem ISEK-Geld das Viertel rund um den Bahnhof attraktiver gestaltet werde, müssten erst die sozialen Probleme gelöst werden. Handlungsbedarf rund um diesen Brennpunkt erkennen auch Stadt und Verwaltung. Deshalb wurde vor Monaten der Posten des Quartiermanagers ausgeschrieben.
Doch: „Die entsprechende Ausschreibung der Stadt auf der Suche nach einem Dienstleister zum Quartiersmanagement im Bahnhofsviertel mit der Qualifikation eines Sozialarbeiters — wie es ISEK vorgibt - blieb erfolglos“, teilt jetzt Rathaussprecher Robert Jordan mit. Es habe exakt einen Bewerber gegeben, dieser Kandidat habe aber nicht die Anforderungen erfüllt. Das war im Sommer.
Auch Dieter Dorok, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, fragte in der vergangenen Ratssitzung nach, wie in der Sache der aktuelle Stand der Dinge sei. „Wir halten den Quartiersmanager für wichtig“, sagt er. Das Hauptaugenmerk dieses Aufgabenbereichs müsse in Richtung Streetworker gehen. „Um die sozialen Belange besser in den Griff zu bekommen, erwarten wir, dass jemand mit sozial-pädagogischer Ausbildung diese Aufgaben übernimmt.“
Dieter Dorok, Grüne
Löblich sei das Engagement der Stellwerk-Gruppe, aber das sei schließlich eine private Initiative, die letztlich nicht übernehmen könnte, was ein Quartiersmanager „dank seiner Fachausbildung“ zu leisten im Stande sei. Der Quartiermanager könnte längst da sein, die Probleme sind da und müssen gelöst werden. „Es gibt keinen Grund, länger zu warten“, sagte Dorok.
Nachbarn und Quartierbewohner beschweren sich oft, rund um den Bahnhof, bevorzugt auf dunkeln Wegen, seien Drogenhändler unterwegs, bei denen nicht nur die Junkies Stoff bezögen - die Dealer sprächen auch Jugendliche auf dem Schulweg an. Von Drogenabhängigen, die auf dem Vorplatz herumlungern, ist die Rede, und von Schlägereien. Die dortige Außenstelle des Ordnungsamtes ist nach Einschätzung der Anwohner nur unzureichend besetzt. Aktuell sucht die Verwaltung laut Jordan nach „anderen Lösungen, zum Beispiel, ob ein Sozialarbeiter eingestellt werden kann. Dieser würde aber nicht über ISEK finanzierbar sein.“ Einer der Schwerpunkte in der Arbeit ist die Initiierung der interkulturellen Zusammenarbeit im Sinne der Zielsetzungen des Innenstadtkonzepts. Personaldezernent und Fachbereich Soziales müssen nach einer Lösung suchen. Ob eine solche Stelle haushaltsverträglich wäre, wird bei der Entscheidung ein wichtiges Kriterium.