Ausschuss vertagt Entscheidung

Umwandlung der Comeniusschule trotz Demo weiter offen.

Neuss Nach 20 Minuten war alles vorbei. Weil die CDU-Fraktion im Schulausschuss die Diskussion des Schulentwicklungskonzeptes erneut vertagen ließ, zogen fast 200 Zuschauer einmal mehr unverrichteter Dinge ab. Sie kamen aus der Gemeinschaft der Comenius-Schule und hatten gehofft, dass der Ausschuss ihrem Wunsch entspricht und diese Sekundar- in eine Gesamtschule umzuwandeln. Nix da. Aus der frustriert abrückenden Zuhörermenge wurden Buh-Rufe laut.

Den Antrag zur Vertagung trugen am Ende auch der Koalitionspartner Grüne, die FDP und die AfD mit. SPD und Linke hielten dagegen. „Sie sehen doch den Elternwillen. Es reicht. Geben Sie sich einen Ruck“, warb Marzena Fazliu (Linke) mit Blick auf die Zuhörer noch dafür, den Punkt auf der Tagesordnung zu lassen. Doch Ralph-Erich Hildebrandt (SPD) schäumte: „Eine Ungeheuerlichkeit!“ Er fürchtet, dass der Rat den zur Entscheidung an ihn verwiesenen Plan für die weiterführenden Schulen wieder dem Ausschuss zuschiebt, weil man ja auch das Votum der Fachpolitiker hören wolle. Doch dem schob die Vorsitzende einen Riegel vor. Sie wird den Ausschuss vor dem am 10. November tagenden Rat noch einmal zu einer Sondersitzung zusammentrommeln.

Die Empörung der SPD war auch deshalb so groß, weil die CDU ihr quasi die Schuld für die Vertagung zuschieben wollte. Man habe erst am Montag aus der Zeitung erfahren, argumentierte Stephanie Wellens (CDU), dass die SPD einen Änderungsantrag stellen und die Umwandlung der Comeniusschule beantragen wolle. Aus Sicht der SPD ein durchsichtiges Manöver, weil sie diese Absicht häufig geäußert hatte. -nau