Tennis: Neuanfang bei Blau-Weiß mit bescheidenem Budget
Bundesligist hat trotz eingeschränkter Mittel Aufbruchstimmung erzeugt. Klassenerhalt ist das Ziel.
Neuss. Mit dem Abschied von Teammanager Marc Raffel und dessen Tennis-Junior-Base schien der Bundesligist TC Blau-Weiß Neuss im Vorjahr vor einem Scherbenhaufen zu stehen. Doch im Umfeld des Vereins haben sich die Beteiligten zusammengerauft, jetzt steht alles auf Neuanfang.
„Es ist eine große Herausforderung, aber wir haben es geschafft, hier eine Aufbruchstimmung zu erzeugen“, sagt der Vorsitzende Andreas Jülich. Die setzte zunächst einmal die Auslagerung einer eigenständigen Gesellschaft für den Bundesligabetrieb voraus.
Den Kopf für das finanzielle Risiko muss als alleiniger Gesellschafter Dietmar Skaliks hinhalten. Der weiß als Ratgeber aber immerhin das 75-jährige Blau-Weiß-Urgestein Elu Hansmann an seiner Seite.
Davon abgesehen soll die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden. „Wir haben uns neu ausgerichtet, einen strategischen Wechsel vollzogen, der bei der Sponsorensuche Wirkung gezeigt hat“, sagt der 2. Vorsitzende Michael Rötepohl.
Wichtig sei die Kooperation mit Medicoreha, von der sowohl der Bundesligakader als auch die Freizeitspieler im Verein profitieren sollen. „Die Bundesliga bleibt dabei unser Aushängeschild“, betont Rötepohl. Das neue Wir-Gefühl dokumentiere sich in einem Vereinslied, das beim ersten Heimspiel gegen Halle am 30. Juni vorgestellt werde, so Yvonne Kempermann.
„Unser Ziel kann nur der Klassenerhalt sein, und ich denke, das können wir schaffen“, erklärt Dietmar Skaliks. Der Etat liege bei 150 000 Euro, „die großen Drei — Halle, Aachen und Erfurt — haben das Dreifache zur Verfügung“, warnt der Gesellschafter der Bundesliga GmbH vor übertriebenen Erwartungen.
Neuss müsse sich an Teams wie Burghausen, Bremerhaven, Bruckmühl oder Krefeld orientieren. „Gegen die Favoriten werden wir nicht unsere stärkste Mannschaft aufbieten, das wäre Geldverschwendung“, so Skaliks. Stattdessen müsste dann auch das Trainer-Trio — Sascha Klör, Kevin Deden und Marius Zay — noch einmal zum Schläger greifen. Gesetzt sei zudem Neuzugang Peter Gojowczyk.