„Tor zur Neustadt“ ist fast fertig

Die Lichtbänder unter der Bahnhofsbrücke sollen in Kürze wieder leuchten — und nicht erst nach den Sanierungsarbeiten der Deutschen Bahn AG an der Unterführung.

Foto: Woitschützke

Nordstadt. Die Stadt verbreitet Optimismus. Noch vor dem Neusser Schützenfest könnte die Lichtinstallation „Tor zur Nordstadt“ an der Bahnhofsunterführung wieder in Betrieb gehen. Damit weicht die Stadt von der im Vorjahr formulierten Linie ab, erst die Sanierungsarbeiten der Deutschen Bahn AG in der Unterführung abwarten zu wollen, bevor die Lichtbänder wieder montiert werden.

Jetzt hängen sie schon — und das hat auch Ingrid Schäfer überrascht. Die Geschäftsführerin der Nordstadtinitiative hat als CDU-Stadtverordnete den Planungsdezernenten mit einer Anfrage prompt um Aufklärung gebeten. Eigentlich, sagt sie, hätten die Lichtbänder ja schon früher installiert werden können.

Nun wird — trotz der Sommerferien — an einer raschen Inbetriebnahme der Leuchten gearbeitet. Die bereits im Vorjahr restaurierten 27 Einzelelemente, die sich in der Bogenkonstruktion der Eisenbahnunterführung zu zwei 50 Meter langen Lichtstrecken verbinden, waren schon im Vorjahr repariert und eingelagert worden. Jetzt muss nach Angaben von Peter Fischer vom städtischen Presseamt eigentlich nur noch die Programmierung abgestimmt werden. Sie ist nötig, damit die LED-Leuchten so synchronisiert werden, dass sie 16 Millionen verschiedene Farbkombination erzeugen können.

Bevor die Stadt die Lichtkästen vom Lager holte, verhandelte sie sicherheitshalber doch erst mit der Bahn. Die habe grünes Licht gegeben und habe der Stadt, so sagt Peter Fischer, bestätigt, dass die montierte Anlage die eigenen Arbeiten nicht behindert. Auch Haftungsregelungen konnten für den Fall verabredet werden, dass das „Tor zur Nordstadt“ Schaden nimmt, wenn die Bahn mal loslegt.

Teil des mit der Bahn ursprünglich verabredeten Zeitplans war es, dass zuerst die Taubenproblematik in der Unterführung gelöst wird, erinnert der CDU-Stadtverordnete Thomas Kaumanns. Offenbar glauben beide Seiten, so Kaumanns, dass diese Problematik mit dem Taubenhaus, das noch in diesem Jahr aufgebaut werden soll, in den Griff zu bekommen sei. Für Anwohner, Benutzer der Bushaltestelle unterhalb der Brücke und andere Bahnhofbenutzer wäre das die dringlichste Frage — wie die vielen Beschwerden zeigen, die auch Monika Mertens-Marl von der CDU-Nordstadtinitiative schon erhalten hat.

Die Lichtinstallation war im Jahr 2000 vom Initiativkreis Nordstadt angeregt worden, um der Unterführung am Hauptbahnhof ein wenig von ihrem Grusel-Image als „dunkles Loch“ zu nehmen. Installiert wurden die Lichtbänder in zwei Abschnitten in den Jahren 2005 und 2006, doch fiel die Lichtinstallation schon bald aus. Seitdem warten die Nordstädter auf ihre Reparatur.