LEG-Häuserkauf bereitet Sorgen

Mieterhöhungen an der Euskirchener Straße werden befürchtet.

Foto: woi

Erfttal. Zum 1. Juli wurde der Kauf von 384 Wohnungen in den vier Mehrfamilienhäusern an der Euskirchener Straße 42 bis 76 durch die LEG rechtswirksam, dem das das Bundeskartellamt schon Ende Mai zugestimmt hatte.

Bürgermeister Reiner Breuer hört solche Ankündigungen mit einem mulmigen Gefühl. Der ehemalige Landesbetrieb, gegen dessen Privatisierung er in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter gekämpft hat, sei ein gewinnorientiertes Unternehmen.

Und diesen Gewinn würden am Ende die Mieter zahlen müssen, sagt Breuer. Ihm sei bei einem Gespräch mit der Regionaldirektion der LEG zwar der Eindruck vermittelt worden, dass zunächst mit keiner Mietpreiserhöhung gerechnet werden muss. Doch wenn zum Beispiel die neue Landesregierung die so genannte Mietpreisbremse außer Kraft setzt, „wird das auch die LEG ausnutzen“, sagt Breuer. „Wir betrachten das mit Sorge“, ergänzt er mit Blick auf das städtische Interesse an einer hohen Quote bezahlbarer Wohnungen.

Die Mietshäuser, die 1999 von der alten LEG verkauft worden und danach von einem Finanzinvestor zum nächsten weitergereicht worden waren, konnte das Unternehmen in gutem Zustand zurückkaufen. LEG-Sprecher Jürgen Homeyer spricht von einem „baujahrstypischen Zustand ohne gravierende Mängel oder Schäden“. Trotzdem werde der neue Besitzer in den kommenden Jahren durchschnittlich 20 Euro je Quadratmeter in Modernisierung und Instandhaltung investieren. Mietanpassungen könnten die Folge sein, sagte Homeyer, der solche Maßnahmen ein „tägliches und notwendiges Geschäft von Immobilieneigentümern“ nennt. Er versichert aber, diese würden nur im „wohnungswirtschaftlich üblichen Umfang“ erfolgen. Für die LEG-Wohnungen im Bestand lag die Erhöhung zuletzt bei durchschnittlich drei Prozent.

Mit dem CDU-Stadtverordneten Heinz Sahnen teilt Breuer die Freude darüber, dass man mit der LEG endlich wieder klare Ansprechpartner für die Objekte in Erfttal hat.

Zudem lässt sich die LEG in die Stadtteilarbeit einbinden, ergänzt Breuer, und will auch im eigenen Interesse ein Belegungsmanagement etablieren, um zu einer „guten Durchmischung“ der Mieterschaft zu kommen. Aktuell liegt die Leerstandsquote in den neuen LEG-Häusern bei neun Prozent.