Tristesse in der 1 A-Lage
Leerstand prägt die Ladenpassage. Der Verwalter sucht einen Interessenten.
Neuss. Nicht wenige Passanten eilen am Mittag über den Büchel. Es regnet. Doch in die geschützten Büchel-Arkaden biegt kaum jemand ab. Eine Frau mit ihrem kleinen Kind — geht durch. Die Passage als Abkürzung zur Hamtorstraße: längst zum Alltag gewordene Realität in der Innenstadt. Denn die Arkaden stehen weitgehend leer.
Die triste Entwicklung hinter der schönen Fassade in 1 A-Lage hätte beendet werden können. Wie City-Manager Thomas Werz bestätigt, war sich der Münchner Verwalter des Komplexes mit dem Unternehmen Woolworth weitgehend einig, dann sei es im letzten Moment doch nicht zur Unterschrift gekommen.
Für die Verwalter in München steht offensichtlich fest, was sich in Neuss täglich beweist: Die Passage mit kleinen und mittelgroßen Ladenflächen, die zudem noch hin zur Hamtorstraße an einer Treppe endet — die Rampe für Kinderwagen ist blockiert —, ist nicht mehr zeitgemäß.
Leerstand prägt das Bild. Der lang ansässige Modeladen an der Büchel-Ecke hält sich, ebenso der Schuster und das Restaurant, das sich aus der früheren Pizzeria entwickelt hat. Am Ende der Passage ein Kosmetikstudio, ansonsten werden einige Läden als Ausstellungsflächen von Geschäften genutzt. Kurzzeitig mietete die SPD ein Ladenlokal als Wahlkampfbüro an. Ausgezogen sind Reisebüro, Nagelstudio und Eiscafé. Längst vergangen sind die Zeiten, als ein Steakhaus, die DAK, die Disco, Kopierladen oder Radio Düssel hier die Passanten anzogen.
1981 eingerichtet, sind die Büchel-Arkaden jetzt auf dem Stand von 1994, als sie nach dem Brand saniert wurden.
Der Verwalter, sagt der bei Neuss Marketing ansässige City-Manager Werz, präferiere eindeutig das Modell, die gesamte Fläche an einen Interessenten zu verpachten; aufwendige Umbauten eingeschlossen. „Der Käufer will große, helle Flächen und keine Schuhkartons“, sagt Wertz.
Auch bei der Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN) verfolgt man die Entwicklung mit Sorge. Für potenzielle Mieter sei der Stillstand nicht eben ein Anreiz, sagt Christoph Napp-Saarbourg. Werz allerdings hat vom Verwalter der Immobilie positive Nachrichten. „Es gibt einen neuen Interessenten. Ich hoffe, dass bis Ende des Jahres eine Klärung da ist.“