Helfer feiern Tafel-Jubiläum
Seit 15 Jahren unterstützen die Ehrenamtler der Neusser Tafel Hilfebedürftige.
Neuss. 600 Arbeitsstunden in der Woche, 20 000 Kilogramm Lebensmittel und 5000 gefahrene Kilometer jeden Monat, 2000 Menschen, die unterstützt werden: Die Bilanz der Neusser Tafel beeindruckt — auch den Schirmherrn der Jubiläumsfeier, CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe.
„Das ist eine bemerkenswerte Leistung“, sagt der Politiker aus Neuss. „Es sind nur wenige 100 Meter vom Büro der Tafel bis zu meinem Wohnzimmer. Ich kenne die Tafel seit ihrer Gründung und verfolge ihr Wirken.“
Untrennbar mit dem Verein verbunden ist Rebecca Schuh, Gründerin und Vorsitzende der Neusser Tafel. „Ohne die vielen Ehrenamtler wäre das alles nicht möglich“, betont sie. „Das Durchschnittsalter unserer Helfer liegt bei 62 Jahren“, ergänzt Karl Börner vom Vorstand der Tafel.
„Wenn man mal mitfährt, kann man erleben, wie selbst eine 84-jährige Ehrenamtlerin noch schwere Kisten mit Lebensmitteln schleppt“, sagt er, und in seiner Stimme schwingt Bewunderung mit.
Für viele der Mitarbeiter sei der Verein eine Möglichkeit, sich auch nach Ende des Berufslebens sinnvoll zu betätigen. „Ihnen ist aber auch der Gedanke wichtig: ,Das sind Lebensmittel, die wirft man nicht weg.’“
Ein Problem sei jedoch der unregelmäßige Fluss von Spenden. „Wir bekommen immer wieder Zuwendungen, gerade vor Festen wie Weihnachten. Die monatlichen Fixkosten zu decken, ist jedoch immer wieder schwer“, sagt Börner und fragt. „Warum nicht Paten finden, die die Tafel monatlich mit einem kleinen Betrag unterstützen und damit eine bessere Planbarkeit möglich machen?“
Davon profitiere auch das Kinder- und Jugendzentrum des SkM (Sozialdienst katholischer Männer) Erfttal: „Von Beginn an haben wir eine gute Zusammenarbeit“, lobt dessen Leiter Klaus Winkels.
Ohne den Verein könnte der SkM seine Angebote nicht machen. Winkels: „Durch die Tafel kommt es schon mal vor, dass die Eltern darüber staunen, dass die Familie gemeinsam am Tisch sitzt, weil die Kinder gekocht haben.“