SWN mit Rekordergebnis
Gute Entwicklung im Kerngeschäft und bei den Beteiligungen. Steuer-Erstattung als Einmaleffekt.
Neuss. Die Stadtwerke Neuss blicken auf ein gutes Jahr zurück, so war die Mitteilung zur Vorstellung der Jahresbilanz am Dienstag überschrieben. Das erweist sich als sehr dezent formuliert: Die SWN haben nach Umsatz- und Gewinnwachstum ein Rekordergebnis erzielt, das deutlich über dem Planansatz liegt, und das Geschäftsjahr mit einem Überschuss von fast 8,5 Millionen Euro abgeschlossen.
Dieser Überschuss, fast eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr, ist allerdings nicht zuletzt einem Einmaleffekt geschuldet: Da die Finanzverwaltung den Querverbund zwischen SWN und Bädern rückwirkend anerkannt hat, wurden Steuer-Rückerstattungen in Millionenhöhe fällig.
Heinz Runde, Vorsitzender der SWN-Geschäftsführung (Foto), berichtete über positive Entwicklungen in fast allen Geschäftsbereichen. Seit RWE 2009 zum Gesellschafter wurde und seine Stromkunden mit einbrachte, sind die Stadtwerke Vollversorger. Der Stromabsatz ist im Vergleich zu 2009 konstant geblieben.
„Peu à peu“ werde man in die Stromerzeugung einsteigen, sagt Runde. Bis 2020, so hatte es die Politik als Zielvorgabe formuliert, sollten die Stadtwerke 20 Prozent ihres gesamten Stromabsatzes selbst produzieren. Dieser Wert ist schon jetzt mit 22 Prozent überschritten. Blockheizkraftwerke, Biogas- oder Fotovoltaikanlage sowie eine erste Beteiligung an einem Windpark vor Schottland tragen dazu bei.
Diese Entwicklung will man bei den Stadtwerken fortsetzen, ob mit oder ohne Partner. Doch SWN-Geschäftsführer Stephan Lommetz warnt angesichts eines überhitzten Marktes auch vor hohen Risiken. Bis Ende des Jahres jedenfalls wollen die SWN weitere Projekte vorstellen.
Mit dem Ergebnis von fast 25 Millionen Euro aus dem Verkauf von Strom, Gas und Wasser werden nicht zuletzt die Defizite aus dem Busbetrieb ausgeglichen. Doch auch die sind geringer geworden. Runde zählt die SWN mit einem ÖPNV-Minus von unter 2 Millionen Euro zu den bundesweit profitabelsten Stadtwerken auf diesem Sektor.
Erfolgreich entwickelt sich auch die noch junge SWN-Tochter „German Contract“, die Energiedienstleistungspakete mit Schwerpunkt Energieeffizienz für Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatkunden weit über Neuss hinaus anbietet. Fast 300 Anlagen wurden 2010 errichtet.
Wie das alles der Stadt Neuss selbst dient, haben die Stadtwerke auch errechnet: Die Wertschöpfung von Gewerbesteuerzahlung bis zur Übernahme der verlustreichen Bäder summiere sich auf fast 30 Millionen Euro, sagt Stephan Lommetz.