Forderung in Neuss-Grimlinghausen SPD setzt sich für einen „Ortsausschuss“ ein

Grimlinghausen · Sozialdemokraten wollen erreichen, dass Grimlinghausen einen Bezirksausschuss erhält.

Bei der Dialogveranstaltung sagte Bürgermeister Reiner Breuer (l.( Unterstützung zu.

Foto: SPD Neuss

. Wenn die Menschen aus „em Dörp“ sehen wollen, wie Bürgervertreter ihren Stadtteil politisch mitgestalten, müssen sie auf Besichtigungstour gehen. Denn einen eigenen Bezirksausschuss als Interessenvertretung vor Ort gibt es in Grimlinghausen (noch) nicht. Ein Jahr vor der Kommunalwahl fordern die „Freunde der Heimat“ ein solches Gremium erneut nachdrücklich ein. „Der Frust wächst“, sagt Hermann Plake, der einst mit CDU-Parteibuch im Stadtrat saß.

Weil es diesen „Ortsausschuss“ nicht gibt, hat die Vereinigung „Freunde der Heimat“ schon zwei Mal zu einer Stadtteilkonferenz eingeladen. Mehr als 100 Menschen aus dem Ort votierten nach der jüngsten Konferenz dafür, einen Bezirksausschuss einzurichten. „Etliche Neusser Politiker sind jedoch der Meinung, andere Formen der Bürgerbeteiligung wären sinnvoller“, sagt Plake. Man werde daher in Grimlinghausen sehr genau die Wahlprogramme der Parteien daraufhin untersuchen, wie sie sich zu diesem Thema stellen.

Die FDP hat bereits klar zum Ausdruck gebracht, das Thema Bezirksausschüsse nach der Kommunalwahl im nächsten September aufzurufen. Und das nicht nur in Bezug auf die Rheingemeinde Grimlinghausen, sondern auch für die Nordstadt oder das Stadtzentrum, für die es solche Gremien auch nicht gibt. Die SPD geht schon einen Schritt weiter und hat klar das Ziel formuliert, einen eigenen Bezirksausschuss Grimlinghausen zu etablieren – und zwar spätestens nach der Kommunalwahl, wie Gina Jacobs betont, die im Hippelank als Stadtratskandidatin der SPD antreten wird.

Gemeinsam mit Bürgermeister Reiner Breuer, dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Karlheinz Kullick und Joachim Wolff, der in Grimlinghausen für den Kreistag kandidiert, hatte Jacobs jetzt zu einer Dialog-Veranstaltung eingeladen, an der gut 40 Interessierte teilnahmen. Die gaben ihrem Drängen nach einer politischen Vertretung deutlich Ausdruck und wurden dabei von Bürgermeister Breuer unterstützt. „Durch die Bezirksausschüsse bekommen die Menschen vor Ort eine starke Stimme in der Politik“, sagte er.

Warum eine solche starke Stimme bei der Eingemeindung im Jahr 1929 den Uedesheimern zugestanden wurde, den Menschen in Grimlinghausen aber nicht, erschließe sich ihm bis heute nicht, sagt Hermann Plake. Denn Themen, die vor Ort nach Mitsprache verlangen, gebe es genug. Etwa das Unes­co-Projekt Limes oder die Bezirkssportanlage, die dringend saniert werden müsste. -nau