Schule in Neuss Norfer Gymnasium kandidiert für den Deutschen Schulpreis

Norf. · Im ersten Anlauf reichte es „nur“ für einen Anerkennungspreis.

Schüler, Eltern und Lehrer fieberten im Jahr 2016 bei der Preisverleihung mit. 

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Am Montag war der Jubel im Norfer Gymnasium groß. Zum zweiten Mal nach 2016 gehört die Einrichtung zu den 20 Schulen, die sich Hoffnung auf den Deutschen Schulpreis 2020 machen können. Damals war das Gymnasium noch eine Runde weiter gekommen, gehörte zu den letzten 15 Schulen, die zur Preisverleihung nach Berlin eingeladen worden waren. Dort war die Enttäuschung groß, als es am Ende nur einen Anerkennungspreis gab, der aber immerhin noch mit 10 000 Euro dotiert war, und die Schule im Neusser Süden immerhin zum zweitbesten Gymnasium Deutschlands machte. An dem Wettbewerb teilnehmen können alle Schulformen.

„Wir machen wieder mit“ war die Devise vor vier Jahren, und das obwohl, wie Schulleiter Stefan Kremer bestätigt, die Bewerbung allein schon eine große Herausforderung sei. „Das mussten wir mit acht Kollegen schon am Wochenende und in den Ferien stemmen“, sagt er. Sei’s drum: Es läuft. Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution – das sind die sechs Qualitätsbereiche, die von Experten beurteilt werden. Und dazu werden die Experten in den kommenden Wochen die Schulen besuchen, um dann die 15 auszuwählen. 2020 wollen die Norfer zu den Top sechs gehören, oder besser noch auf den ersten Platz gewählt werden. Dann gibt es 100 000 Euro, auf den Plätzen zwei bis sechs immerhin noch 25 000 Euro pro Schule.

„2016 war unser Leuchtturmprojekt die Organisation und Durchführung von Inklusion“, sagt Stefan Kremer. „Wir waren damit das erste Neusser Gymnasium, das sich der Inklusion verschrieben hat“, ergänzt er. In der aktuellen Bewerbung steht unter anderem die Digitalisierung von Unterricht und Schulverwaltung sowie die Gesundheitsförderung im Mittelpunkt. So bietet die Schule in der Mittelstufe das Wahlpflichtfach „SpoBiG“ (Sport, Biologie und Gesundheitserziehung) an. „Wir wollen bei den Schülern den Blick für die eigene Gesundheit fördern“, so Kremer. Wichtig seien dabei auch die Kooperationen mit dem TSV Norf. Die 10 000 Euro von 2016 sind übrigens noch nicht ganz ausgegeben. Es ist geplant, damit den Schulhof noch „beweglicher“ zu gestalten, mit einer Outdoor-Fitness-Area. „Das wird aber teurer“, weiß Kremer. Ein 100 000-Euro-Geldsegen wäre da gar nicht so schlecht.