UWG schlägt Brachfläche als Stellplatz für Wohnmobile vor
Das Lange-Walker-Gelände solle so zukünftig Touristen anziehen.
Wevelinghoven. Carl Windler und Claus Schäfer von der UWG haben eine Idee für eine künftige Nutzung des seit mehr als 30 Jahren brachliegenden Lange-Walker-Geländes. Statt eines Gewerbeparks, der schon in den 90ern geplant, aber nie verwirklicht wurde, schlagen sie den Bau eines großen Campingplatzes vor. „In Grevenbroich und Umgebung gibt es so gut wie keine Stellplätze für Caravans und Wohnmobile“, sagt Schäfer, selbst Camper. „Die Stadt könnte eine Lücke in dieser Region schließen.“
Der Automobil-Zulieferer Lange-Walker schloss in den 80er Jahren seine Tore. Eigentümer der ehemaligen Industriefläche ist der Landesbetrieb NRW Urban, der das Gelände größtenteils von Altlasten sanierte. Es gibt aber immer noch einen Teil auf dem etwa 3,5 Hektar großen Areal, der mit Chrom im Erdreich belastet ist. Weil die Stadt ihren Anteil für die restliche Sanierung nicht aufbringen kann, ruht das Projekt seit mehreren Jahren. Ursprünglich war geplant, auf dem Gelände einen Park für Firmen aus der Hightech-Branche zu errichten.
UWG-Fraktionschef Carl Windler möchte nun eine neue Variante in den Planungsausschuss einbringen: einen großen Campingplatz für Caravans und Wohnmobile. Die Lage des Geländes sei optimal, meint Claus Schäfer: „Der Platz wäre gut an das Straßennetz angebunden, er läge am Waldrand, in der Nähe der Erft, und würde viele Fahrradwege ins Umland bieten. Zudem gebe es in der Nähe Bushaltestellen, die in die City oder zum Kapellener Bahnhof führen — „ein Traum für Messegäste, die in Düsseldorf keine Stellplätze finden“, sagt Schäfer.
Der Platz sollte alles bieten, was Caravaner und Wohnmobilisten wünschen — „angefangen bei W-LAN über moderne Sanitäranlagen und Waschhaus bis hin zu einem kleinen Sportfeld mit Beachvolleyball oder Tischtennisplatten“, zählt Claus Schäfer auf. Auch ein Kiosk-Betrieb sollte zugelassen werden. Lärmprobleme befürchtet Carl Windler nicht. „Die vorhandenen Erdwälle könnten erweitert werden, außerdem sind Mittags- und Nachtruhe den Campern heilig“, sagt der Fraktionsvorsitzende.
Schäfer will in der Politik für die Idee werben — Camping sei eine Wachstumsbranche. Der Jahresumsatz liege bundesweit bei mehr als zehn Milliarden Euro. Und: „Camper lassen im Schnitt pro Tag und Personen einen Hunderter in der Region“, sagt Schäfer. Auf dem Weg zur Realisierung könnten sich die UWGler auch eine interkommunale Zusammenarbeit vorstellen — „weil es nur einige wenige Campingplätze im Rhein-Kreis Neuss gibt“.