Vaupel beendet die Kooperation mit Rewe
Als geschäftsführender Gesellschafter hat Patrick Vaupel drei Märkte in Neuss mit aufgebaut.
Neuss. Die Namensschilder sind abmontiert, die Einladungen für die Abschiedsfeier im Juni ausgesprochen — Patrick Vaupel ist nicht mehr geschäftsführender Gesellschafter der drei Rewe-Märkte in Norf, Allerheiligen und Rosellerheide. „Rewe und ich haben uns einvernehmlich zum 30. April getrennt“, sagt der 40-Jährige.
Zu den Hintergründen möchte der Düsseldorfer — noch — nichts sagen, weil man sich noch in Gesprächen befände. „Ich muss nun schauen, wie ich meine Firma zu Geld mache. Schließlich habe ich alle drei Supermärkte mit aufgebaut“, sagt er. Es sei in der Vergangenheit jedoch zu „Disputen“ gekommen, lässt Vaupel durchschimmern. Dennoch sei man „im Guten“ auseinandergegangen: „Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen und alles sauber übergeben.“
Auch Rewe bestätigt auf Nachfrage lediglich die Trennung: „Alle drei Rewe-Märkte von Herrn Vaupel sind zum 1. Mai 2018 an die Rewe Markt GmbH übergegangen und werden seitdem von der Rewe als Filialen mit allen Mitarbeitern vollumfänglich und ohne Einschränkungen weiter betrieben“, so die schriftliche Antwort eines Sprechers.
Nach Angaben von Vaupel, der in den drei Rewe-Märkten Gesellschafter mit 80 Prozent war, haben die drei Märkte jetzt drei unterschiedliche Leiter. In allen Fällen handle es sich um ehemaliges Vaupel-Personal. „Alles Rewe-Gewächse“, sagt er. Der Unterschied sei in den Supermärkten für die Kunden nicht spürbar. „Ein Apfel ist morgen auch noch ein Apfel“, sagt er.
Nach Abitur und Ausbildung zum Industriekaufmann in Wuppertal arbeitete Vaupel zunächst in der Kölner Rewe-Zentrale. 2005 nutzte er die Chance zum Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnete den Rewe-Markt in Allerheiligen. Sechs Jahre nach seinem ersten Geschäft übernahm er ein zweites in Rosellerheide. Der ehemalige Kaiser’s-Markt hatte dort rund zwei Jahre leer gestanden und Vaupel konnte dem Ort mit der Eröffnung wieder eine Einkaufsmöglichkeit bieten. 2016 erfolgte dann in Norf auf dem Lessingplatz der Startschuss für Vaupels Rewe-Filiale Nummer drei. Nun folgte das überraschende Aus.
In Zukunft möchte sich Vaupel auf seinen „Nahkauf“ in Grimlinghausen konzentrieren. Er versichert aber gleichzeitig, dass noch ein neues Einzelhandelsprojekt für Neuss in den Startlöchern stehe. In eine andere Branche wird der 40-Jährige, der angibt, „endlich einmal zu 100 Prozent selbstständig“ sein zu wollen, somit nicht wechseln. „Schuster, bleib bei deinen Leisten“, sagt er. Mit seinen Rewe-Märkten engagierte sich Vaupel in der Vergangenheit sozial in den Stadtteilen. So finanzierte er etwa der Kita in Allerheiligen ein wöchentliches Frühstück oder sponsorte verschiedene Sportveranstaltungen, um nur zwei Beispiele zu nennen. „Das wird Rewe mit Sicherheit auch so weitermachen“, kündigte ein Rewe-Sprecher an.