Verzögerung durch Boden-Checks

Auf dem neuen Hybridrasen soll erst ab Anfang Oktober gespielt werden können.

Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Weil der Boden des Schlossstadions stark verdichtet ist, wird zurzeit überprüft, wie das Regenwasser auf dem gesamten Spielfeld versickert. An insgesamt sieben Stellen wurden Bodenproben entnommen, die von Fachleuten analysiert werden. Sportamtsleiter Friedbert Hamacher rechnet damit, dass die Ergebnisse dieser Untersuchungen heute im Rathaus vorliegen werden. Auf Basis dieser Daten wird entschieden, welches Versickerungsverfahren künftig im Schlossstadion angewandt wird.

„Wir wollen bei unserem Hybridrasen-Projekt kein Risiko eingehen. Deshalb setzen wir Sorgfalt vor Eile“, sagt Sportdezernent Michael Heesch. Er betont: „Wir wollen eine optimale Lösung. Schließlich soll es im Schlossstadion später nicht zugehen wie 1974 beim WM-Spiel Deutschland-Polen, das als ,Wasserschlacht von Frankfurt’ in die Fußball-Geschichte einging.“

Laut Heesch sei nach dem Abfräsen des alten Stadionrasens festgestellt worden, dass der Boden stark verdichtet sei. „Daher wurde flächendeckend analysiert, wie das Wasser abläuft — damit auf dem neuen Spielfeld eine auf die vorherrschenden Verhältnisse abgestimmte Drainage-Technik angewandt werden kann“, berichtet Friedbert Hamacher. Sobald die Ergebnisse vorliegen, sollen die Arbeiten fortgesetzt werden.

Durch die Analyse ist es zu Zeitverzögerungen gekommen, die laut Heesch aber „keinen Grund zur Dramatik“ geben würden. Mit dem Hersteller „Eurogreen“ sei vereinbart worden, dass das Projekt bis Ende August abgeschlossen werden muss. „Dieser Termin wird auch eingehalten“, zeigt sich der Dezernent zuversichtlich.

Da der Rasen anschließend noch seine Zeit zum Wachsen braucht, kann der TuS das Stadion zum Beginn der Saison nicht sofort nutzen. „Das wussten wir von Anfang an, daher haben wir keine Probleme damit“, sagt Fußball-Chef Friedel Geuenich.

Mit der Stadt sei vereinbart worden, dass der TuS bis Ende September die Sportplätze in Gustorf und Elfgen nutzen könne.

Die Firma „Eurogreen“ verlegt beim TuS ihren ersten Hybridrasen in Nordrhein-Westfalen. Künftig werden etwa zehn Prozent des Spielfeldes aus Kunstfasern bestehen, der Rest aus Naturrasen. Ein Vorteil für die Fußballer: Ein Hybridrasen gilt generell als ganzjährig bespielbar. „Außerdem soll er 20 Jahre lang halten, also fünf Jahre länger als ein durchschnittlicher Kunstrasen“, so Michael Heesch.

Das Projekt kostet 275 000 Euro. Mehrkosten durch die Bodenproben werden nicht erwartet.