Viel Prominenz beim Ikea-Richtfest

Der neue Markt in Kaarst nimmt Formen an. Das wurde gestern mit rund 470 Gästen auf der Baustelle gefeiert.

Foto: lber/dagi

Kaarst. „Tak“ bedeutet auf schwedisch Dach. Wenn es aufgeschlagen ist, wird das „Taklagsfest“ gefeiert, das schwedische Richtfest. Basiswissen, das Ikea-Expansionschef Johannes Ferber gestern in seiner Ansprache die Gäste lehrte. Und auch Kaarsts Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus hatte im schwedischen Wörterbuch recherchiert: „Ich hoffe, ich spreche es richtig aus: lycka till — viel Glück“, wünschte sie dem Unternehmen.

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Rund 470 Gäste feierten mit Ikea gestern Nachmittag das Richtfest im Gewerbegebiet Kaarster Kreuz. Unter ihnen ein Teil des Möbelhaus-Teams, Vertreter von Politik und Wirtschaft aus Kaarst und dem dem Rhein-Kreis Neuss. Nachbarn waren gekommen, wie etwa Sylvia und Thomas Cremer, die dem Ikea-Kaarst-Chef Stephan Laufenberg und seinem Team ein Bild schenkten. Ganz in Blau- und Gelb-Tönen hatte es Künstlerin Sylvia Cremer gestaltet und mit lieben Grüßen zur Guten Nachbarschaft versehen. „Das ist ja großartig“, freute sich Laufenberg. Und natürlich waren die Mitarbeiter der Baufirmen vertreten, die mit rund 170 Arbeitern den „More sustainable Store“ von Ikea so rasant wachsen lassen. „Wenn schon zum Richtfest so viele kommen, mag man sich fragen, ob das Haus überhaupt ausreichen wird“, scherzte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in seinem Grußwort. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus erinnerte an das lange — und schließlich von Erfolg gekrönte — Ringen um den Standort unter ihrem Vorgänger Franz-Josef Moormann. 38 Jahre Ikea in Kaarst seien schon eine Erfolgsgeschichte, der jetzt ein neues Kapitel hinzugefügt werde, so die Bürgermeisterin.

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„Die Größe und Besonderheit des neuen Hauses lässt sich schon erahnen“, sagte Stephan Laufenberg, der die Leitung des neuen Ikea-Marktes übernehmen wird. „Bedingt durch das kalte Winterwetter hat sich der Bau leider verzögert. Aus dem geplanten Eröffnungstag im Spätsommer wird wohl ein früher Herbsttag werden“, erklärte Expansionschef Ferber. Der Freude über den gelungenen Rohbau tat das aber keinen Abbruch. „Bis jetzt haben wir geschafft, heute wollen wir feiern“, brachte es Polier Walter Mahler auf den Punkt. Drei Gläser Wein leerte er auf Bauherren, Architekten und Arbeiter. „Mit dem vierten Glasl Wein, weihe ich das Bauwerk ein. Und wenn das Glas in Scherben geht, dieser Bau für immer steht“, sprach er und warf der Tradition folgend sein Weinglas auf den Betonboden. Es zersplitterte.

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Wegen des starken Windes konnte die von der Gärtnerei Selders mit gelben und blauen Bändern gestaltete Richtkrone nur kurz in luftiger Höhe über dem Neubau schweben. Dann ließ der Kran sie wieder ein ganzes Stück ab. „Wir möchten kein Risiko eingehen“, erklärte Ikea-Sprecherin Chantal Gilsdorf. Die Gäste nahmen es nicht übel, recht flott von der zugigen Baustelle ins warme Zelt zu kommen.