Vier Planungsbüros entwickeln Ideen für Altstandort von Ikea

Auch Bürger können Vorschläge einbringen. Die Stadt investiert 100 000 Euro in das Ideen-Camp.

Foto: Tinter

Kaarst. Was wird aus dem Altstandort von Ikea? Das wird die Kernfrage, aber bei weitem nicht die einzige Frage sein, wenn in der Zeit vom 22. bis 26. Januar eine Entwurfswerkstatt eingerichtet wird: Vier renommierte Planungsbüros werden dann vor Ort Ideen entwickeln, Gewerbetreibende, die Verwaltung, aber auch Bürger werden die Gelegenheit haben, sich mit ihren Vorstellungen einzubringen. Der Stadt ist dieses Instrument der Ideenfindung 100 000 Euro wert. „Wir sind auf das Ergebnis gespannt“, sagte der Vorsitzende des Planungsausschusses, Christian Gaumitz (Die Grünen).

Koordiniert wird die Entwurfswerkstatt vom Düsseldorfer Büro FSW. Deren Vertreter Jörg Faltin machte deutlich, dass es um den Gesamtstandort gehe. Ziel sei es, eine städtebauliche Perspektive zu entwickeln, die auch das Gewerbegebiet rund um den neuen Ikea-Standort im Blick haben müsse. Faltin machte die Mitglieder des Planungsausschusses neugierig: „Es ist immer wieder erstaunlich, was da in kürzester Zeit erreicht wird.“ Die geplante psychiatrische Klinik auf dem Gelände des Ikea-Auslieferungslagers im Westen des Plangebiets sieht Faltin im Gegensatz zu manchem Planungsausschuss-Mitglied nicht als Einschränkung für einen Ideenwettbewerb, sondern als Impulsnutzung. Er schwärmte von der Kaarster Stadtmitte und wies darauf hin, dass dort etwas geschaffen werden müsse, was andere Kommunen nicht haben. Vernetzung von Grünstrukturen, eine Entrée-Situation, Aufwertung des öffentlichen Raums, das waren wichtige Stichworte in seinem kurzen Vortrag.

Marcel Schulze Bomke-Vossschulte (CDU) regte an, alle Gewerbetreibenden mit einzubeziehen. Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart sagte zu, intensiv für die Teilnahme an der Entwurfswerkstatt zu werben.

Eingeladen wurden die Planungsbüros Heinz, Jahnen, Pflüger aus Aachen, Reicher, Haase aus Aachen/Dortmund, Scheuwen und Wachten plus aus Dortmund sowie Ulrich Hartung aus Bonn. Die Büros werden nicht hinter verschlossenen Türen Ideen „ausbrüten“, sondern immer wieder über die Vorschläge diskutieren. Die Teams müssen acht Leitfragen beantworten wie etwa: „Wie könnte der gesamte Gewerbe- und Dienstleistungsstandort an der Autobahn 57 im Umfeld des Altstandorts Ikea besser als „Marke“ entwickelt werden?“ Faltin, der die Entwurfswerkstatt moderieren wird, hat sich bezüglich der Parzellierung des Ikea-Altstandorts Gedanken gemacht: „Die Parzellen müssen ein angemessenes bauliches Volumen zulassen, so dass sich eine hochwertige Projektentwicklung wirtschaftlich darstellen lässt.“ Am letzten Tag kommt das Preisgericht zusammen und kürt das beste Büro.