Weihnachtsmarkt: Das Ambiente macht den Unterschied

Seit Mittwoch hat der Weihnachtsmarkt vor dem Münster geöffnet.

Neuss. Auf die Größe kommt es bekanntlich ja nicht an, schon gar nicht bei einem Weihnachtsmarkt. Vergleiche mit Düsseldorf oder anderen Metropolen würden sich daher verbieten, findet der stellvertretende Bürgermeister Thomas Nickel, denn Neuss habe sein ganz eigenes Ambiente: „Die Basilika im Rücken, der von den alten Häusern eingerahmte Münsterplatz. Das hat doch was.“ Daher werde er sich in den kommenden vier Wochen hier bestimmt so manches Mal mit Freunden zu einem Glühwein treffen — und alle Neusser sollten es ihm nachtun.

Das Angebot auf dem Weihnachtsmarkt hat sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. Ein Franzose, der Seidentücher verkauft, ein Türke, der Salzkristalle anbietet, ansonsten setzt Organisationschef Josef Kremer auf Bewährtes. „Es wird immer schwerer, Händler zu finden, die bereit sind, sich vier Wochen am Stück hier hinzustellen und zu frieren. Die meisten ziehen die Märkte an einem Wochenende vor“, sagt er.

Andere wiederum würden Besinnlichkeit mit Habgier verwechseln. Die Schausteller, die in den vergangenen Jahren mit einem Mittelaltermarkt neben dem Münster für Aufsehen sorgten, hätten für dieses Jahr 2500 Euro pro Woche verlangt. Kremer habe dankend abgelehnt. Ein dritter Glühweinstand füllt jetzt die Lücke.

Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben, die Auswahl an Kulinarischem und Heißgetränken bietet ausreichend Abwechslung. Wem der klassische Glühwein zu langweilig schmeckt, kann ihn auch mit Kirschgeschmack bestellen oder zum Heißen Hugo greifen.

Warmes für Kopf, Hals und Hände gibt es ebenso zu kaufen wie die ultimative Heizkörperbürste oder kreatives Kunstwerk am Stand des Humboldt-Gymnasiums, das Geld für die Neusser Tafel sammelt. Erstmals bietet Kremer zudem einen Bestellservice für Weihnachtsbäume an. Der Wunschbaum kann dann später auf dem Kirmesplatz in Reuschenberg abgeholt werden.

Bereits im Vorjahr ein Hingucker war der Stand mit Werkzeugen aus Schokolade. „Hammer, Scheren, Zangen, Muttern und Schrauben — und alles aus feinster belgischer Schokolade. Das ist doch mal ein anderes Wichtelgeschenk“, preist Verkäuferin Claudia Lauterbach ihre zart schmelzende Ware an.