Windräder in Hoisten haben den Regelbetrieb aufgenommen
Neusser können ab April Anteile an der umstrittenen Windkraftanlage erwerben, die Strom für rund 3100 Haushalte erzeugt.
Hoisten. Die Stadtwerke Neuss sind nicht nur Stromhändler, sondern werden auch immer mehr zu einem Produzenten von grünem Strom. Und sie lassen die Neusser daran mitverdienen. An den beiden Windrädern, die südlich von Hoisten nach einigen Wochen im Testlauf jetzt die Abnahme für den Regelbetrieb bekommen haben, können sich die Neusser finanziell beteiligen. Für die Anteile — ab 500 Euro und bis maximal 20 000 Euro — zahlt das Unternehmen zwei Prozent Zinsen (Nichtkunden: 1,5 Prozent). Ab dem 2. April können Sparbriefe mit einer Laufzeit von fünf Jahren gezeichnet werden — auf der Homepage der Stadtwerke, solange der Vorrat reicht. Denn nur zwei von insgesamt 7,2 Millionen Euro Investitionssumme kommen so an den Markt.
Den Start in den Regelbetrieb gestern inszenierten die Verantwortlichen betont sachlich. Nach Bürgerprotesten, Klagen (ein Hauptsacheverfahren ist noch anhängig) und zum Teil persönlichen Anfeindungen enthielten sich die „Sieger“ nach fünf Jahren Planungs- und Bauzeit jeglichen Triumphgeschreis. „Das ist ein sensibler Ort“, sagte Jörg Geerlings, der als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke-Sparte Energie und Wasser Verständnis für die Sorgen und Nöte der Anwohner zeigte. Aber an der Notwendigkeit zum Bau der Anlage ließ er keinen Zweifel: „Die Windräder sind der Beitrag der Stadtwerke Neuss zur Umsetzung der Energiewende vor Ort.“
Die beiden Windenergie-Anlagen liefern mit ihren Turbinen genug Strom für rund 3100 Haushalte. Den Eingriff in die Natur, den der Bau der Windräder darstellt, müssen die Stadtwerke noch ausgleichen. Dazu soll in unmittelbarer Nähe auf 3,5 Hektar Fläche eine Streuobstwiese angelegt werden, erklärt der Projektleiter Johannes Steinhauer.