Zahl der jungen Arbeitslosen geht immer weiter zurück

Im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen entgegen dem NRW-Trend erneut gesunken.

Foto: dpa

Rhein-Kreis. Die jüngste Übersicht der Agentur für Arbeit, mit dem 30. Juni 2015 als Stichtag, weist erstmals schwarz auf weiß nach: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen im Kreis ist gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf 140 060 gestiegen, ebenfalls zum 30. Juni. Soweit der vielleicht wichtigste Indikator für das Arbeitsmarktjahr 2015, das die Leiterin der Agentur für Arbeit für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis, Angela Schoofs, gestern Revue passieren ließ. Denn er zeigt: Der Beschäftigungsaufbau im Kreis ist ungebrochen in vollem Gange, „selbst ohne spektakuläre Neuansiedlungen im Jahr 2015“. In den vergangenen fünf Jahren stieg die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse um 12 114. Insgesamt war 2015 für Schoofs denn auch ein „gutes Jahr mit einem guten Abschluss“ — bei stabiler konjunktureller Lage. Denn im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen erneut gesunken, entgegen dem NRW-Trend.

Dafür zeichnet allerdings zuvorderst der Rhein-Kreis verantwortlich, der kontinuierlich knapp an der Vollbeschäftigung vorbei surft — mit einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent im Dezember (Dezember 2014: 6,1). Mit der Gladbacher Quote von 10,7 Prozent (Vorjahr: 10,5) summiert sie sich agenturbezirksweit zu 7,6 (Dezember 2014: 7,7). 28 097 Menschen waren im Dezember in Gladbach und im Rhein-Kreis arbeitslos gemeldet, 39 weniger als im November und 117 mehr als vor Jahresfrist. Aussagekräftiger als solche punktuellen Betrachtungen ist die registrierte durchschnittliche Arbeitslosigkeit pro Monat. Und die sank im Rhein-Kreis 2015 um 4,2 Prozent auf 14 306 Menschen.

Besonders erfreulich für die Agentur ist der Abbau der Jugendarbeitslosigkeit. Um 14,3 Prozent fiel die registrierte durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der Gruppe der unter 24-Jährigen: von 2743 auf 2350. „Das gilt gleichermaßen für den Rechtskreis SGB III und den ungleich schwierigeren des SGB II, also Hartz IV“, sagt Schoofs. Im Rhein-Kreis sind nun noch 948 junge Menschen unversorgt (Vorjahr: 1115). „Wir werden diesen Weg konsequent weitergehen“, so Schoofs.

Markant gestiegen ist wiederum die Summe der offenen gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen. Sie stieg 2015 agenturbezirksweit um 11,8 Prozent, „mit der stärksten Zunahme im Bereich Verkehr und Lagerei“. Hier ist das Gros des Anstiegs zur Abwechslung mal auf Mönchengladbacher Stellen zurückzuführen: 8559 offene Stellen 2015 standen 7287 im Jahr 2014 gegenüber, ein Plus von 17,5 Prozent; im Rhein-Kreis waren es 2014 7999, 2015 dann 8537 (plus 6,7 Prozent). Im Rhein-Kreis Neuss wird bei weitem nicht nur Dienstleistung betrieben. Die meisten (29 766) sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im Handel sowie in der Instandhaltung und der Reparatur von Kraftfahrzeugen angestellt, dicht gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (27 131) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (18 073). Wirtschaftliche Dienstleistungen — wie Unternehmens- oder Steuerberatungen, Werbeagenturen, Reisebüros sowie Sicherheits- und Reinigungsdienste (ohne Zeitarbeit) — erbringen 14 007 Menschen im Kreis, weitere 4441 Finanz- und Versicherungsdienstleistungen