Zolltorpassage hat neuen Besitzer
Der neue Eigentümer sucht Interessenten für leer stehende Läden.
Neuss. Noch fristet die Zolltorpassage ein tristes Dasein im Herzen der Innenstadt. Fast die Hälfte der Ladenlokale steht leer. Zwar sorgen unter anderem ein Spielcasino, ein Kiosk und ein China-Imbiss für ein wenig Frequenz. Doch eigentlich ist die Zolltorpassage nicht mehr als eine überdachte Abkürzung zwischen der Michaelstraße und dem Busbahnhof.
Doch das triste Dasein soll bald ein Ende haben. Zumindest wenn es nach den Vorstellungen einer Düsseldorfer Immobilien-GmbH geht — die namentlich nicht genannt werden möchte und lieber im Hintergrund agiert. Diese hat die Passage samt der dazugehörigen Wohneinheiten gekauft — und will dem Durchgang jetzt neues Leben einhauchen.
„Wir wollen Nachhaltigkeit reinbringen“, sagt der von der Immobilien-GmbH beauftragte Makler Martin Kreutzer. Doch das Vorhaben erweist sich bislang als Herausforderung. Denn leicht an den Mann zu bringen sind die Flächen offenbar nicht. So erhielten die Planer bereits diverse Absagen von potenziellen Interessenten. Doch Andreas Brodrecht, Verwalter der Immobilie, wirbt: „Wir haben hier sehr viel Verkehr. Wenn man jetzt die richtigen Läden reinbringt, um das Ganze zu beleben, denken wir schon, dass da was machbar ist.“
Darüber hinaus seien die Gewerbeflächen mit jeweils circa 40 Quadratmetern nicht zu groß, „und somit auch für Unternehmensgründer geeignet, die mal etwas probieren möchten“, sagt Brodrecht, der auch als Vermittler zwischen Mietern und Eigentümer fungieren soll — schließlich habe auch die Mieterzufriedenheit in den vergangenen Jahren gelitten. Dies sei laut Brodrecht und Kreutzer auch dem Vorbesitzer, eine Fondsgesellschaft mit niederländischer Niederlassung, zuzuschreiben: „Das ganze Center wurde vernachlässigt und hat deshalb keinen guten Ruf bei den Neussern — daran müssen wir arbeiten“, sagt Kreutzer.