Handball THW Kiel zu Gast bei Bayer

Dormagen. · Der Deutsche Handball-Rekordmeister ist Samstag, 16.30 Uhr, im sechsten Testspiel des Zweitligisten TSV Bayer Dormagen zu Gast. Die Dormagener feiern 70 Jahre Handball.

Ein Höhepunkt aus 70 Jahren Handball in Dormagen: 2008 entführte der TSV Bayer aus der Kieler Ostseehalle einen vielumjubelten Punkt. 28:28 stand es am Ende gegen den THW Kiel.

Foto: NGZ-Archiv

Am Mittwoch bestritt der THW Kiel ein Freundschaftsspiel beim zweifachen schwedischen Meister Ystads IF, das der Deutsche Rekordmeister mit 33:23 gewann. Am Sonntag um 15.45 Uhr treffen die „Zebras“ in der Kölner Lanxess-Arena im Rahmen von „Helden des Handballs“ auf den FC Barcelona, drei Tage später erwarten sie zum ersten Testspiel vor heimischem Publikum das französische Starensemble von Paris Saint-Germain.

Mitten drin in dieser illustren Gesellschaft: der TSV Bayer Dormagen. Der Zweitligist nutzte die Gunst der Stunde und verpflichtete den THW Kiel für sein Jubiläumsspiel „70 Jahre Handball in Dormagen“, das am heutigen Samstag um 16.30 Uhr im Bayer-Sportcenter angepfiffen wird. Karten zum Preis von zehn Euro gibt’s noch im Vorverkauf und an der Tageskasse, 1500 Tickets sind bereits verkauft. Trotzdem hofft Bayers Handball-Geschäftsführer Björn Barthel, dass sich das Engagement lohnt: „Einen attraktiveren Gegner gibt’s doch gar nicht.“

Weltmeister-Trainer sieht
THW Kiel als Meisterfavorit

Wohl wahr. „Die Zebras sind wieder reif für den Titel. Kiel ist mein Titelfavorit Nummer eins,“ sagt Nikolaj Jacobsen. Der Däne, der seine internationale Karriere als Spieler 1997 in Dormagen begann und als Trainer seine Landsleute im Januar zum Weltmeistertitel und die Rhein-Neckar Löwen zu zwei Deutschen Meistertiteln führte, hat im Auftrag des Fachblatts „Handballwoche“ einen Blick auf die kommende Bundesliga-Saison geworfen. Seine Einschätzung: „Wenn Kiel ohne größere Verletzungen durch die Saison kommt, gibt es keine bessere Mannschaft.“

Der Vorteil des THW: Die Mannschaft ist eingespielt, im Kader gab es kaum Veränderungen. Und der Weggang von Nationaltorhüter Andreas Wolff (zum polnischen Spitzenklub KS Kielce) wurde durch die Verpflichtung von Dario Quenstedt (SC Magdeburg) kompensiert – zumal Wolff im Verein ohnehin meist im Schatten des dänischen Weltmeister-Torhüters Niklas Landin stand.

Die größte Veränderung gab es auf der Trainerbank, wo Filip Jicha Erfolgscoach Alfred Gislason ablöste, der in elf Jahren sechs Deutsche Meisterschaften und ebenso viele DHB-Pokalsiege an die Förde holte, zweimal mit dem THW die Champions League und ein Mal den EHF-Pokal gewann. Für den 37 Jahre alten Tschechen, der acht Jahre das Zebra-Trikot trug, ist es seine erste Station als Cheftrainer, nachdem er in der vergangenen Saison bereits Co-Trainer unter Gislason war. „Filip hat als Spieler sehr, sehr viele Situationen erlebt. Er war Kapitän, er war Führungsspieler, er war schon immer ein Spieler, der sich mit vielen Details beschäftigt und wie ein Trainer gedacht hat. Was also schwierige Momente und Drucksituationen betrifft, hat er vermutlich deutlich mehr Erfahrung als viele Trainer,“ sagt dazu sein Sportlicher Leiter Viktor Szilagyi, der als Spieler seine Karriere in Deutschland ebenfalls in Dormagen begann.

Die Stars des THW Kiel stehen alle stehen im Anschluss an das Spiel für Autogrammwünsche bereit, allerdings erst, nachdem sie sich in der Kabine kurz frisch gemacht haben. Eingeladen zum „Jubiläumsspiel“ sind auch einige „Legenden“ des Dormagener Handballs, unter anderem hat „Hexer“ Andreas Thiel sein Erscheinen angekündigt.

Die Tageskasse öffnet am Bayer-Sportcente rbereits um 15 Uhr. Wegen der freien Pllatzwahl rät der TSV, schon frühzeitig ins Bayer Sportcenter zu kommen.