Das größte Gesprächsthema der Kirmes Alle vermissen die Kirmesfähre – aber wird es sie je wieder geben?
Update | Düsseldorf · Die beliebte Fähre zwischen der Altstadt und dem Kirmesgelände auf den Rheinwiesen fährt auch in diesem Jahr nicht. Alle reden darüber, denn alle wollen sie gerne zurück – aber welche Lösungen kann es geben? Wir erklären die Lage.
Der Wunsch nach einer Rückkehr der Kirmesfähre ist weiter ungebrochen – auch im dritten Jahr in Folge, in dem sie nicht fährt. Beim großen Gästeschießen im Schützenzelt der St. Sebastianer in dieser Woche war das Fehlen des Fährdienstes das wohl am häufigsten diskutierte Thema, auch sonst hört man immer wieder die Frage: Was ist nur mit der Fähre?
Die Veranstalter selbst wissen ebenfalls, dass die Sehnsucht nach der Einrichtung groß ist: „Es überrascht mich überhaupt nicht, dass die Menschen die Fähre vermissen; sie war das beste denkbare Entrée zur Kirmes“, sagt Schützenchef Andreas-Paul Stieber: „Deshalb haben wir auch so hartnäckig verhandelt und alles gegeben, um eine Lösung zu finden. Wir können aufrichtig sagen, dass es an uns wirklich nicht gelegen hat.“
Die Kirmesfähre verband über Jahre die Altstadt mit dem Kirmesgelände auf der linken Rheinseite. Sie galt als Alternative zu den Bahnen über die Oberkasseler Brücke und zudem für viele als erstes Event eines Kirmesbesuches. Ende Mai war bekanntgeworden, dass der Betreiber der Kirmesfähre das dritte Mal in Folge keinen Betrieb anbieten will.
Über die genauen Gründe waren unterschiedliche Angaben gemacht worden. Fährmann Hajo Schäfer sagte der Redaktion damals, der Betrieb scheitere – neben dem Personalmangel des Betriebs – „am Sicherheitskonzept der Feuerwehr beziehungsweise der Stadt“.
Geeignete Fährschiffe sind
keine Massenprodukte
Aus dem Rathaus hieß es dagegen, es liege nicht an der Stadt, und man habe der Betreiberfamilie alle nur denkbare Unterstützung
geboten.
Das betont Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) auch nach mehreren Tagen Rheinkirmes. „Ich habe es natürlich auch wahrgenommen, dass die Fähre sehr vermisst wird, und ich bin selbst schon darauf angesprochen worden, wie schade das ist“, sagt er. Er sei definitiv ein Befürworter des Fährbetriebs und sähe den Service sehr gerne zurückkehren.
Wie wahrscheinlich das ist, ist aber schwer auszumachen. Hajo Schäfer, den wir am Donnerstag nicht erreicht haben, hatte im Mai erklärt, es sei noch keine abschließende Entscheidung dazu getroffen worden. Auf dem Facebook-Account seines Fährunternehmens hieß es am Dienstag: „Die Kirmesfähre wird es wohl nicht mehr geben… dafür müsste ein kleines Wunder geschehen.“ In der Vorwoche hatte er in einem Beitrag der Kirmes viel Erfolg gewünscht und geschrieben: „Ich bedaure sehr, dass es wieder keine Kirmesfähre in diesem Jahr gibt, aber die Gründe sind vielschichtig.“ Immerhin: Das Thema beschäftigt ihn offenbar.
Ob ein anderer Betreiber den Service übernehmen könnte, ist nicht klar – stellt sich aber als eher unwahrscheinlich dar. So gehört der Steiger auf der Kirmesseite offenbar dem Unternehmen des bisherigen Betreibers; zudem sind geeignete Fährschiffe keine Massenprodukte, und die meisten Unternehmen der Branche haben im Sommer an ihren eigentlichen Einsatzorten gut zu
tun.