Vorfreude aufs große Volksfest Düsseldorfer Rheinkirmes lockt mit rasanten neuen Fahrgeschäften und vielen Bierzelten

Düsseldorf · Die Attraktionen versprechen Höhe, Schnelligkeit und Spaß auf der Kirmes. An zehn Tagen werden rund vier Millionen Besucher erwartet.

Millionen Besucher werden wieder auf den Rheinwiesen in Oberkassel erwartet.

Foto: Christoph Schroeter

Millionen Besucher werden in weniger als drei Wochen wieder auf den Rheinwiesen in Oberkassel erwartet. Die größte Kirmes am Rhein, die offiziell nur noch Rheinkirmes heißt, beginnt am 12. Juli und dauert bis zum 21. Juli. Die Aufbauarbeiten sind bereits in vollem Gange, Mitte der kommenden Woche werden einige weitere Schausteller anrücken und ihre Fahrgeschäfte aufbauen. Die Befürchtung, der Regen der vergangenen Wochen könne Auswirkungen auf den Aufbau der Kirmes haben, hatte sich nicht bewährt.

Die von den St. Sebastianus Schützen von 1316 ehrenamtlich organisierte Kirmes wird traditionell am ersten Freitag um 16.30 Uhr von den Schützen eröffnet. Wie in den vergangenen Jahren wird es einige Neuheiten aber auch viel altbewährtes geben.

Neuheiten

Hoch hinaus geht es gleich bei drei der diesjährigen neuen Highlights: 65 Meter über den Boden werden Besucher mit bis zu 120 km/h auf dem Flugkarussell „Airborne“ befördert. Dabei werden auch Überschläge nicht fehlen. Auf dem „Chaos-Pendel“ erwarten die Besucher „unvorhersehbare Fahrten“, und das in 50 Metern Höhe und mit 80 Stundenkilometern. 2018 hatte das Fahrgeschäft seine Weltpremiere auf der Rheinkirmes gefeiert. Eine Weltneuheit ist das „Look 360° Panorama“: Erst seit diesem Jahr ist es auf dem Markt und schon auf der Kirmes am Rhein dabei. Die mobile Aussichtsplattform ermöglicht auf 71 Metern eine Aussicht über das Kirmesgelände, den Rhein und große Teile der Stadt.

Die kleinsten Kirmesbesucher können mit Tom, dem Tiger, eine Fahrt durch den Dschungel machen, einem Fahrgeschäft für die ganze Familie. Das neue Fun-House „Police Department“ ist das weltweit größte seiner Art. 40 Meter ist das Haus lang, geboten werden fünf Ebenen, ein Wasserparcours und fast 500 Meter Laufweg. Gelegen ist es – passenderweise – unterhalb des Sicherheitsdorfes der Polizei. Auch neu dabei ist das Laufgeschäft „Viva Cuba“ mit einer aufwendigen Gestaltung und einer Fläche von 24 mal 9 Metern. Mit der „World of Dr. Icecream“ kommt das reisende Eislabor mit molekularerer Showküche zur Rheinkirmes. Sahne, Milch, Zucker und frische Früchte werden mithilfe von flüssigen Stickstoff in Sekunden auf Minus 196 Grad Celsius abgekühlt und dann serviert.

Bekanntes

Insgesamt lockt das Fest mit 75 Attraktionen und rund 300 Schaustellern; viele Fahrgeschäfte waren schon in den vergangenen Jahren sehr beliebt. Dazu gehört etwa „Hangover – The Tower“, mit 85 Metern der höchste transportable Freefall-Turm weltweit. In 65 Metern Höhe sitzen die Besucher bei „Infinity“ in drei um 360 Grad schwingende Gondeln; auch die Riesenschaukel „Excalibur“, die „Super-Rutsche“, „Rio Rapidos“ oder der „Airwolf“ sind wieder dabei. Auf Klassiker wie „Die wilde Maus XXL“, „Break Dance“, die „Wildwasserbahn“ und die „Alpina Bahn“ können sich Besucher ebenfalls wieder freuen.

Nachhaltigkeit

In diesem Jahr wird es kein Einweggeschirr auf der Rheinkirmes geben, heißt es vonseiten der Stadt. Das ökologische Konzept wird weitergeführt, auch besondere Fest-Mülltonnen werden zur Verfügung gestellt. Die Awista wird als neuer Dienstleister und Servicepartner den Schaustellern zur Seite stehen. Zu dem Konzept zählen auch die Zulassung von ressourcensparenden Schaustellerbetrieben, die Verwendung energiesparender Elektrogeräte und LED-Beleuchtung sowie der Einsatz von Ökostrom.

Bierzelte

Fest zur Rheinkirmes gehören auch die Düsseldorfer Brauereien, die in ihren Festzelten mit Musik für Feierlaune sorgen. Folgende Brauereien sind mit eigenen Zelten vertreten: Zum Schlüssel, Schlösser, Kürzer, Uerige, Füchschen, Schumacher sowie Belsen Alt. Auch im Festzelt der St.-Sebastianus-Schützen finden einige Veranstaltungen statt. So hofft Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) darauf, dass dort am ersten Kirmessonntag, 14. Juli, das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft mit deutscher Beteiligung geschaut werden könnte. Das Finale der Euro 2024 fällt nämlich auf den dritten Kirmestag, einige Besucher könnten die beiden Events in der Altstadt und auf der Rheinkirmes verbinden wollen, sagt Schützenchef Andreas-Paul Stieber.

Cannabis-Konsum

Ein Thema beschäftigt den neuen Schützenchef schon seit der Legalisierung: der Cannabis-Konsum auf der Rheinkirmes. „Wir befinden uns in einer ganz eigenartigen Lage“, sagt Stieber. Zwar gebe es den Erlass der Landesregierung, dass Cannabis auf Großveranstaltungen verboten werden kann, allerdings sei der Veranstalter für die Kontrollen zuständig. „Wir werden ein Verbot erlassen, da die Rheinkirmes ein Familienfest für Jung und Alt ist, aber die Kontrolle und Sanktionen können wir als ehrenamtliche Veranstalter nicht tragen.“