Fußball Rochusclub baut Tabellenführung weiter aus

Düsseldorf gewinnt gegen den TC Bredeney 4:2 und hat an der Spitze der Tennis-Bundesliga nun drei Punkte Vorsprung.

(tino) So stellt man sich einen Tag unter dem Motto „Weltklasse im Club“ vor. Der Rochusclub bot im Tennis-Bundesligaspiel gegen den den TC Bredeney vier Profis auf, die unter den Top 100 der Tennis-Weltrangliste notiert sind. Die Essener waren trotz Platz drei in der Tabelle die „Underdogs“, zeigten aber vor 4.500 Zuschauern Zähne und bissen beim Spitzenreiter zweimal herzhaft zu. Zu wenig, denn die Gastgeber gewannen vier Partien und damit die beiden Tabellenpunkte. „Es war ein Sieg der Kampfmoral und des Teamgeistes“, urteilte Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler. „Unser Kapitän Pablo Andujar hat eine Resilienz gezeigt, die nur wenige Spitzensportler haben.“

Mit dem Erfolg vergößerten die Düsseldorfer ihren Vorsprung auf Platz zwei, den jetzt der TC Großhesselohe mit 8:4 Punkten vor den punktgleichen TK Kurhaus Lambertz Aachen einnimmt, auf drei Zähler.

Moraing hämmerte Kanonenaufschläge ins Feld

Im Spitzenspiel zwischen den Hausherren Roberto Carballes Baena und dem Gast Mats Moraing wurde schnell klar, warum Moraing dereinst Irmlers Liebling war, als er sich noch im Rochusclub-Trikot über die Bundesliga-Courts bewegte. An guten Tagen zertrümmert der inzwischen 30-Jährige mit seinen Power-Schlägen jeden Spielaufbau jenseits des Netzes schon im Ansatz. Und das gelang dem 1,98 Meter Schlaks auch gegen den Dauerläufer Munar. Der Spanier ist flink auf den Beinen, holte auf der roten Asche die meisten seiner Punkte, die ihn auf Weltranglistenplatz 59 führte, war aber gegen das sichere Power-Tennis des Bredeneyers überfordert. Moraing hämmerte einen Kanonenaufschlag nach dem anderen ins Feld, schickte viele Vorhand-Winner übers Netz und beendete die Partie beinahe standesgemäß mit einem Ass. „Das war ein Sensationsmatch von Mats. Einen Top-Mann auf Asche, wie es Jaume ist, so zu ‚rasieren‘, muss man erst einmal schaffen“, so Irmler.

Das war die erste Überraschung im Rochusclub, denn Munar war Favorit, da Moraing die Weltanglistenposition 143 einnimmt. Die zweite folgte, als Pablo Andujar Alba sich eine unnötige Niederlage gegen Tobias Kamke leistete. Dabei sah der Rochusclub-Akteur bereits wie der sichere Sieger aus. Im dritten Satz, der als Match-Tiebreak gespielt wird, führte er bereits mit 8:2 Punkten. Und so wie er die Bälle von Kamke erlief und sicher übers Netz zurückschlug, gab niemand mehr etwas auf den Essener. Der aber, erinnerte sich wohl an die Tage als er auf Weltranglistenplatz 64 geführt wurde und im deutschen Davis Cup-Team stand, zog das Tempo an, wurde sicherer und Andujar verlor die Dominanz auf dem Platz. So machte der Bredeneyer acht Punkte in Folge und klaute dem Düsseldorfer noch den Sieg.

Gut, dass zuvor Roberto Carballes Baena gegen den Österreicher Lucas Miedler locker die Oberhand behalten hatte und Daniel Elahi Galan Yannick Maden jederzeit im Griff hatte. So stand es nach den Einzeln 2:2 und die Doppel mussten für die Entscheidung sorgen. Dafür schickte Teamchef Irmler Munar Clar mit Carballes Baena und Andujar mit Sander Arends auf die Courts. Das waren zwei gute Kombinationen. Andujar/Arends benötigten einen Satz, den sie im Tiebreak gewannen, um sich aufeinander einzustellen und hatten fortan alles im Griff. Auch Munar Clar/Carballes Baena gewannen den ersten Durchgang im Tiebreak, verloren aber dann den Rhythmus und drohten gegen Moraing/Julian Lenz unterzugehen. Im Matchtiebreak arbeiteten sich die Düsseldorfer wieder aus dem Leistungsloch heraus und gewannen. „Pablo hat eine unglaubliche Moral bewiesen, nach dem Debakel im Einzel, als ihm das Benzin ausging, hat er sich erholt und die Kohlen aus dem Feuer geholt“, lobte der Teamchef.