Brauchtum & Polizei Rosenmontagsumzüge in NRW: weitestgehend friedlich

Düsseldorf · Die Polizei wusste nicht so recht, was sie nach zwei Jahren Karnevalsabstinenz erwarten würde. Es waren schließlich neben jeder Menge guter Laune weniger Zwischenfälle als vor der Corona-Zeit.

Die Karnevalsfeierlichkeiten in NRW sind überraschen friedlich abgelaufen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Polizei hat für die Rosenmontagsumzüge im Rheinland eine positive Bilanz gezogen. Sie seien ganz überwiegend friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen. In Düsseldorf musste die Polizei bei geschätzten 600 000 Feiernden lediglich 23 Platzverweise erteilen. 2020 waren es noch 40. Vier Menschen kamen in Gewahrsam.

Im Kreis Viersen berichtete die Polizei für die beiden größeren Rosenmontagszüge durch Kempen und Viersen-Dülken ebenfalls, dass es relativ ruhig geblieben sei. In Kempen sprachen die Einsatzkräfte zehn Platzverweise aus, eine Person musste in Gewahrsam genommen werden.

In Viersen-Dülken sprachen die Einsatzkräfte 29 Platzverweise aus und nahmen sieben Menschen in Gewahrsam. Zu acht Anzeigen wegen Körperverletzung kam eine wegen Beleidigung und eine wegen Sachbeschädigung. Es sei ein „recht friedlicher Rosenmontag im Kreis Viersen“ gewesen.

In Köln war bei einem Streit am Rande des Rosenmontagszuges ein 30-Jähriger leicht am Hals verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Laut Mitteilung der Polizei wurde der kostümierte Kölner von einem bislang Unbekannten vermutlich mit einem Messer angegriffen.

Lediglich im niederrheinischen Voerde sorgte ein 83-jähriger Autofahrer am Rande des Karnevalsumzugs bereits am Sonntag für Aufregung. Der Mann durchbrach mit großer Geschwindigkeit Sperrpunkte, indem er Blockaden aus Streifenwagen auf dem Bürgersteig umfuhr, berichtete die Polizei in Wesel am Dienstag. Anhaltesignale habe er ignoriert und sei auf den Karnevalsumzug zugesteuert. Ein quer stehender Lastwagen habe ihn schließlich gestoppt.

In Aachen zog die Polizei ebenfalls ein positives Fazit. Die Zahl der Zwischenfälle blieb insgesamt unter den Meldungen aus dem Jahr 2020. Dort kam es am Rande des Rosenmontagszugs zu einer Schlägerei, im Rahmen dessen ein Mensch eine Dose an den Kopf geworfen wurde. Vor einem Hotel gerieten mehrere Menschen in eine gewalttätige Auseinandersetzung, wobei ein Mensch durch Pfefferspray verletzt wurde.

Friedlich feierten viele Tausend Jecken beim Bonner Rosenmontagszug. Im Laufe des Großeinsatzes wurden fünf Menschen in Gewahrsam genommen, die entweder betrunken waren, randaliert hatten oder einem der zwölf ausgesprochenen Platzverweise nicht nachgekommen waren.

Bis zum späten Montagabend fertigten die Beamten nach vorläufigen Erkenntnissen bislang 16 Strafanzeigen, davon zehn wegen Körperverletzungsdelikten. In zwei Fällen wird wegen Widerstand oder tätlichem Angriff gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. In Mönchengladbach legen die Narren erst an diesem Veilchendienstag los. „Gladbach schwebt auf Wolke 7 (2.0)“ heißt das Motto ab 13.11 Uhr.

(dpa)