Gericht Schüsse im Restaurant: Rocker muss über fünf Jahre Haft

Düsseldorf · Der Angeklagte war fast zwei Jahre lang untergetaucht. Er soll zu den Hells Angels gehören.

Symbolbild

Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Voll besetzt war das türkische Restaurant „Schwarzes Meer“, als plötzlich ein heute 52 Jahre alter Türsteher eine Pistole aus dem Hosenbund zog und feuerte. Zweimal traf er die Beine eines anderen Gastes, der schwer verletzt wurde. Am Dienstag wurde der Rocker, der zur türkischen Abteilung der Hells Angels gehören soll, vom Landgericht wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Trotzdem blieben in dem Prozess viele Hintergründe unklar.

Fest steht, dass sich Täter und Opfer schon vorher kannten und es Unstimmigkeiten gab. Als die Männer sich im November vor drei Jahren in dem Restaurant begegneten, soll der damals 34-Jährige, der angeblich auch aus dem Türstehen-Milieu kommt, den Angeklagten aufgefordert haben, das Lokal zu verlassen. Der Mann weigerte sich und es fielen die Schüsse. Dabei erlitt das Opfer einen Durchschuss des Oberschenkels. 

Die Kripo richtete eine Mordkommission ein, fahndete aber lange vergeblich nach dem 52-Jährigen, der sich in die Türkei abgesetzt hatte. Im August vergangenen Jahres hatte er offenbar den Eindruck, dass Gras über die Sache gewachsen sei und landete auf dem Düsseldorfer Flughafen, wo er umgehend festgenommen wurde.

Das Gericht ging allerdings nicht davon aus, dass der Angeklagte seinen Kontrahenten töten wollte und verurteilte ihn nur wegen gefährlicher Körperverletzung. Wie von der Staatsanwaltschaft bentragt, muss der Rocker für fünf Jahre und vier Monate ins Gefängnis. si