Godehard-Patronatsfest in Vorst Oktav zu Ehren des Heiligen Gotthardus am Maifeiertag
Vorst · Am 1. Mai beginnt in Vorst wieder die Gotthardus-Festwoche. Mit Prozession, Andacht und Krankensalbung wird des mittelalterlichen Heiligen feierlich gedacht. Seine Gebeine kamen vor fast 900 Jahren nach Vorst.
Der 5. Mai, der Todestag des Heiligen Gotthardus, wird in Vorst traditionell begangen. Und die Vorbereitungen zu diesem großen Patronatsfest, das in diesem Jahr unter dem Motto „Godehard – Glauben geht“ steht, laufen in der katholischen Vorster Gemeinde auf Hochtouren.
Traditionell ist das Fest ein Höhepunkt im Vorster Kalender. Die Godehard-Oktav startet wie in jedem Jahr am 1. Mai (Tag der Arbeit, Mittwoch) um 16 Uhr. Dann wird im Rahmen des Maibaumsetzens des Heimatvereins das Fenster der Godehard-Kapelle feierlich geöffnet. An diesem Tag findet auch das Kaltblutreiten der Schützenbruderschaften statt. Am 2. Mai ist um 11 Uhr ein Kleinkindergottesdienst zum Thema Heiliger Gotthardus, gestaltet von der Kita St. Godehard, terminiert. Am
3. Mai findet im Seniorenhaus Kandergarten ab 15.30 Uhr Wortgottesdienst mit Reliquien-Segnung statt.
Der Sonntag, 4. Mai, startet als Tag der Prozession bereits um 7.30 Uhr mit einem Pilgerfrühstück im Haus Vorst. Um 8.30 Uhr beginnt der Wortgottesdienst in der Kirche. Im Anschluss setzt sich die Prozession und Spurensuche durch die Felder in Bewegung. Bei der Spurensuche haben die Teilnehmer, besonders die Kinder, Glaube, Liebe, Jesus, Wasser, Hoffnung und Licht im Fokus. Traditionell wird auch die Reliquie während des Umzugs in der Monstranz gezeigt, unter dem Baldachin getragen und verehrt. Für kleine Pilger ist ein Einstieg an der Familien-Station in Vorst-Nord um
11.30 Uhr möglich. Als Novum in diesem Jahr wird der traditionelle Pfad verlassen. Schützen und Pilger beziehen das Neubaugebiet am Hecker Weg ein. An der Walter-Lehnen-Straße wird ein Stopp eingelegt. An Haus Neersdonk findet Eucharistiefeier statt. Unter Begleitung und Schutz der drei Vorster Schützenbruderschaften endet der weitere Prozessions- und Pilgerweg mit dem abschließenden Segen auf dem Marktplatz. Nach diesem laden die Schützen zur Pilgersuppe ins Festzelt.
Prozession durch die Felder gehört für die Gläubigen dazu
Der heilige Gotthardus wird seit fast 900 Jahren in Vorst verehrt. Damals schenkte Erzbischof Friedrich I. von Köln der Pfarre eine Reliquie des Heiligen – Vorst entwickelte sich zum Wallfahrtsort. An die alte Pfarrkirche wurde eine Kapelle gebaut, in der eine Figur von Gotthardus aufgestellt wurde. Unzählige Pilger reisten in früheren Jahren mit Zügen nach Vorst, um den Heiligen anzubeten. Auch die neue Kirche erhielt 1896 eine Kapelle, in deren Fenster jetzt die Figur des Heiligen zu sehen ist. Außerhalb der Festwoche steht die Statue neben dem Altar in der Kirche. Der Heilige Gotthardus wird in Vorst vor allem zum Schutz gegen Krankheiten von Mensch und Tier verehrt. Und die Prozession durch die Felder entlang des alten Kreuzweges gehört für die Vorster Gläubigen in jedem Jahr unbedingt dazu. Lediglich vor vier Jahren im Jahr 2020 konnte die Prozession nicht ziehen. Kontaktbeschränkungen waren ausgesprochen worden. Doch die Aktiven des Gemeindevorstandes von St. Godehard machten es auch in der Pandemie möglich, den Kreuzweg – jeder für sich alleine – zu gehen. Sie hefteten Prozessionstexte an die Kreuzwegstationen, sodass die Pilger nicht alleine auf ihrem Weg waren.
Im Jahr 2024 sieht das alles wieder viel besser aus und die achttägige Festwoche, die Oktav, geht am 6. Mai um 9.30 Uhr mit dem Gottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung auf dem Friedhof weiter. Am 8. Mai endet die Oktav mit einer Heiligen Messe mit Krankensalbung. Im Anschluss gibt es Kaffe und Kuchen im „Mittendrin“. Anmeldungen nimmt das Pfarrbüro bis zum Donnerstag, 2. Mai, entgegen.
Nach Informationen des Gemeindevorstandes ist in diesem Jahr auch eine Information für alle Neu-Vorster und Interessierte in Vorbereitung. Diejenigen, die noch nicht mit dem Tönisvorster Brauch in Berührung gekommen sind, sollen Hintergrundinformationen erhalten und sich eingeladen fühlen, den Weg über die Felder mitzugehen. Natürlich hoffen die Schützen und die Organisatoren auf gutes Wetter und rege Teilnahme.