Erstkommunion in Tönisvorst 85 Kinder gehen in Tönisvorst zur Erstkommunion

Tönisvorst · Die Zahl der Kommunionkinder ist insgesamt rückläufig. In Vorst und St. Tönis freuen sich in diesem Jahr trotz des Abwärts-Trends 85 Kinder auf ihren großen Tag der Erstkommunion.

Felix wird im Beisein der Eltern in seinem schicken dunkelblauen Anzug in der Kirche St. Cornelius die Erstkommunion empfangen und danach mit der ganzen Familie in einem Restaurant in St. Tönis feiern.

Foto: Norbert Prümen

85 Jungen und Mädchen gehen am Weißen Sonntag und in den kommenden Wochen in Tönisvorst mit zur Erstkommunion. In St. Godehard in Vorst werden am 6. und 7. April 34 Kinder aus der Hand von Pfarrer Thomas Eicker die Heilige Kommunion empfangen und sind gemeinsam mit ihren Eltern noch einmal zu einem Dankgottesdienst am Montag um 10 Uhr eingeladen.

In St. Tönis machen sich die Kinder und ihre Eltern am 13., 14. und 21. April auf den Weg in die St. Corneliuskirche am Kirchplatz. Jeweils um 11.30 Uhr werden sie neben ihren Eltern auf den Bänken sitzen und aufgeregt ihren großen Tag begehen. Denn an der Aufregung der Kinder hat sich auch nach allen Reformen in der katholischen Kirche nichts geändert. Sie freuen sich auf ihren Gottesdienst, ihr Fest, auf die ganze Familie, Freunde, Kuchen und Geschenke.

„Ja, die Zahl der Kommunionkinder ist zurückgegangen“, sagt Gemeindereferentin Regina Gorgs vom Pastoralteam der Gemeinschaft der Gemeinden Kempen/Tönisvorst. Waren es vor einigen Jahren noch 100 Prozent der katholisch getauften Kinder, die auch mit zur Erstkommunion gingen, werde diese Quote inzwischen nicht mehr erreicht. Eltern, die nicht mit einer Gemeinde verbunden seien, würden die Negativschlagzeilen um die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche hören, würden sich von der Kirche abwenden oder sogar austreten – und so gebe es eben auch für die Kinder keine weiteren Sakramente. „Aber es gibt auch Kinder, die während der Vorbereitungszeit auf die Eucharistie getauft werden“, sagt Gorgs.

Mit der Art der Vorbereitung auf das Fest der Erstkommunion hat die Gemeindereferentin ein gutes Gefühl. „Wir haben unsere Arbeit an die Bedürfnisse der Kinder und Eltern angepasst, und Corona hat uns gezeigt, dass es andere Wege gibt als den klassischen Gruppenunterricht, den wir von früher kennen“, erklärt Gorgs. Mit der schulischen Ganztagsbetreuung habe sich der Terminkalender der Grundschulkinder geändert. Sie kämen erst am Nachmittag nach Hause, dann stünden noch Sport und Musik auf dem Tagesprogramm. Für ein wöchentliches Vorbereitungstreffen mit Tischmüttern bliebe kaum Zeit. Außerdem seien auch die Eltern beruflich stark eingespannt.

Im Bistum hat man sich während der Corona-Zeit Neues überlegt

Also habe man sich im Bistum in der Corona-Zeit, als kein direkter Kontakt stattfinden durfte, Neues überlegt. Von der Adventszeit an bekommen die angemeldeten Kommunionkinder alle vierzehn Tage ein Entdeckerheft überreicht. Darin stehe eine Bibelgeschichte, und es werde zu gemeinsamen Erlebnissen mit ihrer ausgewählten Begleitperson (etwa Mutter, Vater, Oma oder Opa) angeregt. „Vielleicht eine gemeinsame Nachtwanderung, bei der man auf das Thema Licht und Dunkel eingehen kann“, erläutert Gorgs.

Durch das gemeinsame Erleben komme es zum Austausch und eventuell auch zu religiösen Überlegungen. Ergänzt werden diese Eins-zu-eins-Treffen durch gemeinsame Aktionen: Familiengottesdienst, Führungen durch die dunkle Kirche oder Palmstraußbasteln.

Martina Biedrawa und ihr achtjähriger Sohn Felix haben die gemeinsame Zeit genossen, obwohl es für die 43 Jahr alte Mutter ungewohnt war. „Mein Mann und ich sind in der katholischen Kirche groß geworden und haben die Vorbereitungszeit noch anders kennengelernt“, sagt die zweifache Mutter. Für sie sei es jedoch keine Frage gewesen, dass Felix nicht zur Erstkommunion gehen könnte. „Das ist für uns Christen selbstverständlich“, sagt sie.

Felix wird am Samstag, 13. April, gemeinsam mit seinen Freunden aus der Klasse zum ersten Mal die Hostie empfangen. Aber seine Mutter hatte mit Freunden auch einen Besuch in der Hostienbäckerei in Kevelaer organisiert, damit die Kinder ein weiteres Gemeinschaftserlebnis haben.

Felix wird anschließend mit seinen Eltern in seinem schicken dunkelblauen Anzug auf der Bank der Kirche St. Cornelius sitzen und danach mit der ganzen Familie beim Italiener in St. Tönis feiern. „Ich werde Spaghetti Bolognese essen, und die Omas backen Kuchen für den Nachtisch zu Hause“, sagt der Drittklässler. Manche Dinge ändern sich also nicht.