Zehn Jahre Suppenküche im Marienheim Zum runden Geburtstag gibt es Porree-Hack-Suppe und Vanillepudding

St. Tönis · Während der Corona-Pandemie blieben die Töpfe leer. Inzwischen nutzen wieder bis zu 80 Menschen das kostenlose Angebot an jedem zweiten Mittwoch im Monat.

 Die Helferinnen und Helfer in der Suppenküche (v. l.): Marion Kiwitz, Gertrud Lenzen, Hedwig Engelen, Michael Hillebrands, Johannes Thelen und Martina Hillebrands.

Die Helferinnen und Helfer in der Suppenküche (v. l.): Marion Kiwitz, Gertrud Lenzen, Hedwig Engelen, Michael Hillebrands, Johannes Thelen und Martina Hillebrands.

Foto: Boss

(emy) Bei der ersten Ausgabe gab es Porree-Hack-Suppe und zum Nachtisch Vanillepudding. Johannes Thelen kann sich noch gut daran erinnern, wie im April vor zehn Jahren alles begann. Der St. Töniser gehört zu den Gründern der Suppenküche im Marienheim an der Friedensstraße.

Die Idee für das Angebot kam 2014 von Maria Leyendeckers, der inzwischen gestorbenen Leiterin des Familienzentrums. „Sie fragte mich damals, ob ich mir vorstellen könne, alle 14 Tagen eine Suppe für Alleinstehende zu kochen“, erzählt Johannes Thelen. Nach kurzer Überlegung willigte er ein. „Damit war die Suppenküche geboren.“

Der engagierte Ehrenamtler suchte im Bekanntenkreis Unterstützung und wurde schnell fündig. Das Team bestand anfangs neben ihm aus Gertrud und Klaus Lenzen, Lotti Vierhaus, Margret Klein und Willi Sboralski. Später kam noch Franz Föhles von der Tönisvorster Hilfe hinzu. „Er und ich haben dann abwechselnd gekocht“, sagt Thelen.

Bei der Auswahl der Suppen ist Abwechslung angesagt. Die Bandbreite reicht von Hühnersuppe mit Einlage über Wirsingtopf bis hinzu Irish Stew. Fehlen dürfen auch nicht niederrheinische Klassiker wie Erbsensuppe und Schnibbelbohnensuppe, erläutert Thelen.

Das Angebot kam und kommt gut an. Vor der Corona-Pandemie waren es gelegentlich knapp 100 Gäste, die gemeinsam essen und sich unterhalten wollten. Als aber im März 2020 der große Saal des Marienheims zum Testzentrum wurde, musste die Küche geschlossen werden. Anderthalb Jahre dauerte die Zwangspause. Inzwischen kann das Team der Suppenküche an jedem zweiten Mittwoch im Monat wieder bis zu 80 Gäste begrüßen. Es sind überwiegend ältere Menschen, viele von ihnen leben allein.

Die Suppenküche finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Auf den Tischen stehen Sparschweine, die jede und jeder freiwillig „füttern“ kann. Den ehrenamtlichen Suppenküchen-Kreis bilden heute Hedwig Engelen, Marion Kiwitz, Martina und Michael Hillebrands sowie Dieter Nolden. Nach wie vor dabei sind Gertrud Lenzen und Johannes Thelen. „Wir machen weiter, solange wir können“, betont der Rentner. Nach wie vor gibt es nach der herzhaften Suppe eine Tasse Kaffee und Nachtisch. Zum zehnjährigen Bestehen — mit Porree-Hack-Suppe wie im April 2014 — wurde extra ein Streuselkuchen mit Creme besorgt.

Das Team freut sich natürlich auch über neue Gäste. Der nächste Termin ist der 17. April (danach ist Feiertag). Die Suppenküche ist am jeweiligen Mittwoch immer zwischen 11.30 und 13.30 Uhr geöffnet. Der Zugang erfolgt über den Hof an der Rue de Sees.

(emy)