Schulentwicklung in Tönisvorst Bürgerinitiative verschickt offenen Brief zu Campus-Debatte
St. Tönis · Das Projekt in St. Tönis wird Thema im Rat.
(svs) Das Vorhaben ist Thema in der nächsten Sitzung des Tönisvorster Stadtrats am 20. März: Dann soll der Rat die Stadtverwaltung beauftragen, den Neubau der Rupert-Neudeck-Gesamtschule am Wasserturm sowie die Teilsanierung des Micheael-Ende-Gymnasiums prioritär zu bearbeiten und dafür die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Eine Änderung des Regionalplans sei nicht notwendig.
Die Stadtratsfraktionen von SPD, Grünen, GUT und UWT sagten der Verwaltung bereits Unterstützung für ihren Vorschlag zu, die Bürgerinitiative CampCorn, CDU und FDP hielten dagegen. In einem offenen Brief an Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD) und die Stadtratsfraktionen wirbt die Bürgerinitiative nun einmal mehr für einen Schulneubau auf dem Gelände am Corneliusfeld.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative kritisieren besonders die Wortwahl der Befürworter scharf. „‘…der Neubau der Rupert-Neudeck-Gesamtschule am Wasserturm (ist) alternativlos.’ So steht es in der Beschlussvorlage vom 6. März der Verwaltung für die kommende Ratssitzung am 20. März 2024. Alternativlos? Das Unwort des Jahres 2010. Aus gutem Grund, denn für viele Menschen – auch in Tönisvorst – steht es für Bevormundung und Gängelung“, heißt es zur Einleitung.
Die Bezirksregierung habe der Verwaltung mitgeteilt, dass aufgrund der Parzellenunschärfe des Regionalplans, hier sei bereits circa ein Drittel der Gesamtfläche als Allgemeiner Siedlungsbereich ausgewiesen, der Schulneubau am Wasserturm auch ohne Regionalplanänderung möglich sei, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage zur Ratssitzung. „Ein Drittel der Fläche am Wasserturm: das ist auf jeden Fall deutlich weniger als die in der Assmann-Machbarkeitsbetrachtung als zu klein bewertete Fläche im Kirchenfeld (17 800 m²), auf der heute ein Teil der Rupert-Neudeck-Gesamtschule steht. Laut der vorliegenden Assmann-Machbarkeitsbetrachtung ist auf dieser Flächengröße eine eigenständige Gesamtschule nicht zu realisieren“, schreibt die Bürgerinitiative dazu in ihrem offenen Brief und wirbt für den Neubau am Corneliusfeld.
Die Initiative führt unter anderem Synergien für den Vorschlag, den Tönisvorster Architektinnen und Architekten erarbeitet haben, an: Das Gelände gehöre bereits der Stadt, Sporthallen, Mensa und sonstige Infrastruktur könnten von Gymnasium und Gesamtschule gemeinsam genutzt werden.