Milde Witterung in Tönisvorst Obstbäume blühen bereits einige Tage vor der Zeit

Tönisvorst · Nach Aprikosen und Pflaumen werden in wenigen Tagen Kirschen, kurz darauf Apfelbäume blühen. Die Obstbauern in der „Apfelstadt“ Tönisvorst sind zufrieden.

Die weißen Blüten einer Pflaume blühen bei Obstbauer Bernd Schumacher in Tönisvorst bereits.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

(dpa/lnw/svs) Das bislang milde Frühjahr hat die Obstblüte in diesem Jahr vergleichsweise früh beginnen lassen. Derzeit blühten Pflaumen und frühe Birnensorten, sagte der Obstbauer Bernd Schumacher aus Tönisvorst. Die Aprikose habe schon am 20. Februar mit der Blüte begonnen, das sei bereits vorbei. Bis zur Apfelblüte werde es aber noch dauern. Man könne schon den Blütenbesatz an den Bäumen sehen. „Das sieht alles aktuell gut aus“, sagte der Obstbauer. Wann die Blüte beginnen werde, sei schwer abzuschätzen.

Äpfel sind dabei, zumal in der „Apfelstadt“ Tönisvorst, mit Abstand die wichtigste Frucht der Obstbauern in NRW. Nach Angaben des Statistischen Landesamts aus dem Jahr 2022 belegen Apfelbäume fast 75 Prozent der Fläche für Obstbäume. Der Rest verteilt sich auf Pflaumen, Birnen, Kirschen, Mirabellen oder Renekloden (also eine besondere Art Edelpflaumen). Nach Angaben der Statistiker stehen von den 4,7 Millionen Apfelbäumen in NRW rund 3,3 Millionen im Regierungsbezirk Köln. Ein Schwerpunkt des Anbaus ist Meckenheim bei Bonn. Die zweitgrößte Anbaufläche liegt eben am Niederrhein in Tönisvorst. Die Stadt hat sich durch ihre großen Flächen mit Apfelbäumen für den Beinamen „Apfelstadt“ qualifiziert.

In den Obstplantagen geht es jetzt Schlag auf Schlag. „Das geht einfach weiter“, sagte Apfelbauer Schumacher über die Abfolge. Er sehe immer nach, ob Nachtfröste drohten, und habe die Frostschutzberegnungsanlage für seine Plantage schon geprüft. In den kommenden Tagen erwarte er keine Temperaturen um den Gefrierpunkt. In den Pflanzungen ist das pastellfarbene Schauspiel eine Attraktion. Die Blüte locke nach seinem Eindruck viele Leute an, sagte Schumacher.

Und auch Tönisvorsts Apfelkönigin Jaqueline Huhndorf bestätigt: „Wir sind aktuell ungefähr zehn Tage vor der üblichen Zeit. Die Aprikosenblüte ist auch bei uns bereits durch. Da mussten wir in zwei Nächten zum Frostschutz bewässern. Ende der Woche könnten, je nach Witterung, die Kirschen blühen, die Äpfel brauchen noch ein paar Tage“, erzählt sie.

Bislang sei alles gut gelaufen, nur die Feuchtigkeit sei auch für Bäume nicht gut. „Das begünstigt Schorf- und Pilzerkrankungen“, erläutert die Apfelbäuerin. Übrigens setzt ihr St.Töniser Obsthof Hummeln auf den Feldern ein. „Die fliegen einfach früher als Bienen. Ich meine, Hummeln ab etwa sechs, Bienen ab zwölf Grad. Darum haben wir Hummelvölker zur Bestäubung, zumal die auch noch fleißiger sind als die sprichwörtlich fleißigen Bienen“, sagt sie lachend.

(dpa/lnw/svs)