Freizeit und Erholung Elfringhauser Schweiz im EN-Kreis soll Hort der Entspannung bleiben

EN-Kreis · Die Agentur Wirtschaftsförderung und Tourismus will den Ort für Touristen verbessern.

Damit Wandern weiterhin eine tolle Erfahrung bleibt, soll in der Elfringhauser Schweiz nachgebessert werden.

Damit Wandern weiterhin eine tolle Erfahrung bleibt, soll in der Elfringhauser Schweiz nachgebessert werden.

Foto: dpa/Thomas Warnack

„Warum denn in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah“, wird der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe gern zitiert. Und wenn das Gute sogar „im schönsten Kreis der Welt“ liegt, wie die Agentur „Ennepe-Ruhr-entdecken“ in sympathischer Bescheidenheit konstatiert, dann sollte man sich doch mal aufmachen in das grüne Hügelland auf dem Gebiet südlich von Hattingen bis zur Grenze von Wuppertal und westlich von Langenberg bis in Richtung Sprockhövel. Nämlich in die Elfringhauser Schweiz, die zwar nicht unbedingt eine Herausforderung für Alpinisten bietet.

Aber dennoch sollte man die teilweise über 300 Meter hohen, manchmal recht steilen Erhebungen im grünen „Hattinger Hügelland“ nicht unterschätzen, wie vorsorglich gewarnt wird. Ein Mittelgebirge direkt vor der Haustür, das einem die längeren Fahrten ins Sauerland oder die Eifel erspart.

Im Zentrum der Elfringhauser Schweiz, in der grünen Lunge des Ruhrgebietes, finden die Erholungsuchenden vielerorts Bauernhöfe, die in eigenen Hofläden erzeugernah landwirtschaftliche Produkte wie Gemüse, Fleisch, Käse, Brot und Eier anbieten, weshalb ein Ausflug zu diesem Fleckchen Erde auch mit einem Einkauf gesunder, wohlschmeckender Lebensmittel direkt vom Bauernhof verbunden werden kann.

Die an heimischer Geschichte, nahe der Wiege des Kohlebergbaus, Interessierten haben auf ihren Ausflügen zum Beispiel in die Altstadt von Hattingen oder nach Sprockhövel auch ausreichend Gelegenheit, Fachwerk-Idylle und Zeugen der Bergbau- und Industriegeschichte zu besichtigen und einen Eindruck von der Entwicklung des Ruhrgebietes zu bekommen.

Touristisch eher ein Geheimtipp, für Sonntagsausflüge von Familien aber seit Jahrzehnten familienfreundlich gern genutzt, wird die Elfringhauser Schweiz geprägt von alten Kotten und abgeschiedenen Bachläufen, Auen, bewaldeten Höhen und romantischen Tälern. Unberührte Natur lädt zu ausgedehnten Wanderungen auf ausgezeichnet ausgebauten Wanderwegen durch Wälder und Wiesen ein und bietet sich zum Radwandern, aber auch für möglichst rücksichtsvoll gestaltete Mountainbike-Touren an.

Die Elfringhauser Schweiz ist ein idyllisches Stück Land mit hohem Freizeitwert, vielen ausgeschilderten Wanderwegen und zahlreichen Gastronomieangeboten und damit auch ein wichtiger Naherholungsort für Einheimische, aber auch bei Tagestouristen aus dem Umland äußerst beliebt, was sich an sonnigen Tagen auch an den zum Teil überfüllten Wanderparkplätzen entlang der L 924 zeigt.

Die Naturlandschaft verspricht dennoch ein noch attraktiveres Ausflugsziel zu werden und wird im Tourismuskonzept des Ennepe-Ruhr-Kreises als einer der Schwerpunkträume definiert. Und der erfreute sich insbesondere während der Corona-Pandemie einer erhöhten Nachfrage und steigendem Besucherdruck, vornehmlich der Tagessausflügler, was aber auch zu Nutzungskonflikten zwischen den Spaziergängern, Wanderern, den Freundinnen und Freunden von Radtouren auf der einen Seite und Eigentümern und Naturschützern auf der anderen Seite führte, die Infrastrukturüberlastungen befürchteten.

Besucherlenkung soll
optimiert werden

Um weitere Konflikte zu verhindern sollte die Besucherlenkung in dem Gebiet optimiert werden, ist die Meinung der Agentur Wirtschaftsförderung und Tourismus, der natürlich daran gelegen ist, dass die Elfringhauser Schweiz weiterhin ein Hort der Entspannung, des Genusses und sportlicher Aktivitäten bleiben soll und ein Ort, an dem der von der Zivilisation und ihren Segnungen gestresste Mensch die Seele baumeln lassen kann. An dem es übrigens neben einladenden gastronomischen Betrieben und Ausflugslokalen auch Übernachtungsmöglichkeiten gibt.

Anna Schuth von der Agentur Wirtschaftsförderung und Tourismus hat auch noch einen vorweihnachtlichen Tipp: „Einige Landwirte verkaufen auch in diesem Jahr wieder Weihnachtsbäume, die teilweise selbst geschlagen werden können. Dazu wird an dem einen oder anderen Standort Glühwein oder Kinderpunsch gereicht, sodass sich die weihnachtliche Stimmung geradezu augenblicklich einstellt.“

Voll des Lobes über das Wandergebiet ist auch Jürgen Sonneborn, Wanderwart des Sauerländischen Gebirgsvereins Sektion Wuppertal: „Sehr abwechslungsreich und landschaftlich reizvoll. Ich bin gestern dort noch 25 Kilometer gewandert und habe dabei 750 Höhenmeter zurückgelegt. Es hat einfach Spaß gemacht.“