Stadtentwicklung EN-Kreis baut ein neues Zentrum zur Gefahrenabwehr

EN-Kreis · Die Leitstelle und die Abteilung Bevölkerungsschutz werden das Schwelmer Kreishaus voraussichtlich 2026 verlassen.

Bagger bereiten nun das Grundstück an der Strückerberger Straße in Ennepetal für den Neubau vor.

Foto: UvK / Ennepe-Ruhr-Kreis

Erdarbeiten am Strückerberg in Ennepetal signalisieren: Erstmals werden die Vorbereitungen für das Gefahrenabwehrzentrum für den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis am Baugrundstück sichtbar. In den nächsten Wochen werden Bagger die Fläche von rund 19 000 Quadratmetern vorbereiten. Parallel läuft noch das Ausschreibungs- und Vergabefahren für den Bau der vorgesehenen Gebäude. Abgeschlossen sein soll dies zum Jahresende.

Vor gut zehn Monaten hatte der Kreistag für Planung und Bau ein Maximalbudget von 113,5 Millionen Euro freigegeben. Kreispolitik und Kreisverwaltung sehen im Gefahrenabwehrzentrum einen entscheidenden Beitrag, um den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz zukunftsorientiert und krisensicher aufzustellen.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Leitstelle und die Abteilung Bevölkerungsschutz das Schwelmer Kreishaus voraussichtlich 2026 verlassen. Auf Verlagerung stehen die Zeichen auch für die Kreisfeuerwehrzentrale und das Brandschutzübungshaus, bisher in Gevelsberg, zukünftig am Strückerberg in Ennepetal in unmittelbarer Nachbarschaft zum Polizeigebäude. Vorgesehen sind dort zudem Hallen-, Lager- und Freiflächen für Einsatzfahrzeuge und Material aus den Bereichen Feuerwehr und Katastrophenschutz sowie Räume, in denen der Krisenstab im Falle des Falles arbeiten würde und in denen Schulungen stattfinden können.

Die Kosten von 113,5 Millionen Euro werden viel diskutiert

Der Bauplan sieht eine Gesamtgröße von etwa 17 500 Quadratmetern für Büros, Hallen- und Freiflächen vor. Bereits in einem frühen Stadium der Planung war klargeworden: Die ursprünglich angedachten 10 000 Quadratmeter sind zu eng gedacht. Die Mitglieder des Bauausschusses hatten klar formuliert: „Nicht zu klein denken und in jedem Fall ausreichend zukunftssicher bauen“. Sie sprachen sich 2020 für die größere Gebäudevariante aus.

Viel diskutiert wurden und werden die maximal 113,5 Millionen Euro, die laut Beschluss des Kreistages zur Verfügung stehen. Den Hintergrund dieser Summe hatte die Kreisverwaltung den Politikern im Sommer 2022 erläutert. Seinerzeit hatte Landrat Olaf Schade festgestellt: „Grundsätzlich halten wir unser Kostenversprechen aus dem Spätsommer 2021 ein. Die Projektbeteiligten haben sehr gut gearbeitet, die mit Blick auf die fortgeschrittene Planung mögliche Berechnung entspricht den in der Vorplanung kommunizierten Ausgaben für die Baukosten von rund 57,4 Millionen Euro.“

Kehrseite dieser eigentlich erfreulichen Nachricht: Das ursprünglich einkalkulierte Plus bei den Baukosten war zu niedrig angesetzt. Dies in Kombination mit Planungskosten in Höhe von 17,7 Millionen Euro ließ die Kreisverwaltung die Gesamtkosten vor einem Jahr auf 83,2 Millionen Euro beziffern. Um auf denkbare weitere Preisentwicklungen vorbereitet zu sein, folgten die Kreistagsmitglieder dem Vorschlag der Verwaltung, ein Budget von 113,5 Millionen Euro bereitzustellen.

„Die Gründe für den ebenso kurzfristigen wie enormen Anstieg der Baukosten sind hinlänglich bekannt. Wir als Bauherr tragen dafür keinerlei Verantwortung“, hatte Michael Schäfer, Fachbereichsleiter Ordnung und Straßenverkehr, vor gut einem Jahr im Kreistag deutlich gemacht. Dennoch habe die Kreisverwaltung reagiert und Konsequenzen gezogen. Mit Abschluss der Entwurfsplanung im Sommer 2022 für den Zeitraum August 2021 bis August 2022 waren Baukosten-Einsparpotenziale in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro realisiert worden. Hierzu zählten beispielsweise ein weniger an Tiefgaragenstellplätzen, verkleinerte Hallen sowie veränderte Bauweisen für Gebäude und Stützbauwerke. Red

(Red)