Prävention Schwelm will Mitarbeiter vor Angriffen und Beleidigungen schützen
Schwelm · Die Stadt tritt dem NRW-Präventionsnetzwerk #sicherimDienst bei.
Der Regierungsbezirk Arnsberg ist ab sofort Teil des Präventionsnetzwerks #sicherimDienst. Die NRW-Initiative bietet im Zusammenschluss von mehr als 450 Behörden wichtige Hilfestellungen für Sicherheit und Schutz von Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
Auch die Stadt Schwelm ist beigetreten, denn für Bürgermeister Stephan Langhard „ist es unbedingt notwendig, unsere Bediensteten – an welchen Stellen unserer Verwaltung auch immer – vor Angriffen und Beleidigungen zu schützen, beziehungsweise im Ernstfall sofort entschieden gegen Übergriffe vorgehen zu können“. Er sagt: „Als Netzwerkpartner profitieren wir gegenseitig von der Erfahrungskompetenz aller Mitglieder. Außerdem macht schon die Existenz eines solchen Präventionsnetzwerkes noch einmal sehr deutlich, dass der Ton in der Gesellschaft insgesamt deutlich rauer geworden ist und dass wir das auch in Verwaltungen zu spüren bekommen.“
Gewalt betrifft nahezu alle Bereiche der Verwaltung
„Die Initiative ist ein großer Erfolg in Nordrhein-Westfalen und ein Gewinn für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst“, machte NRW-Innenminister Herbert Reul am Mittwoch bei der Unterzeichnung der Beitrittserklärung deutlich. Gewalt betreffe mittlerweile nahezu alle Bereiche der Kommunalverwaltung. „Dabei zeigt sie sich in ihrer ganzen Bandbreite: Von Beleidigungen über verbale Attacken bis hin zu körperlichen Angriffen oder Sachbeschädigung“, machte der Minister deutlich. Vielerorts werden in Kommunen und Kreisen bereits hilfreiche Lösungsmöglichkeiten getroffen und nachhaltig umgesetzt. „Das Präventionsnetzwerk macht diese Lösungen für alle bekannt. Solch ein behördenübergreifendes und vernetztes Vorgehen ist einzigartig in Deutschland und hilft ganz konkret“, bekräftigte Reul.
Regierungspräsident Heinrich Böckelühr, Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf als Botschafterin der Landesinitiative und Minister Herbert Reul begrüßten in den Räumlichkeiten der Bezirksregierung Arnsberg Abgeordnete, Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister sowie zahlreiche weitere kommunale Vertreterinnen und Vertreter aus dem Regierungsbezirk als neue Netzwerkpartner.
Heinrich Böckelühr freute sich über den gemeinsamen Beitritt der kommunalen Familie in der Region: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörden im Regierungsbezirk Arnsberg und darüber hinaus arbeiten täglich für die Allgemeinheit und halten unser öffentliches Leben verlässlich funktionsfähig. Sie müssen keine gegen sie gerichtete Gewalt tolerieren. Daher setzen wir uns als Partner von #sicherimDienst gemeinsam für den Schutz und die Sicherheit der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein und können durch den Austausch im Netzwerk profitieren.“
Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf sieht als Botschafterin des Netzwerks eine deutliche Stärkung durch den Beitritt einer ganzen Region: „Mit dem Regierungsbezirk Arnsberg gewinnen wir auf einen Schlag eine ganze Reihe von Partnern und stärken so #sicherimDienst“, sagte die Präsidentin. „Seit Beginn wachsen wir stetig weiter. Der Bedarf ist da, das wird uns nahezu täglich zurückgespiegelt. Als Netzwerk bewegen wir das Thema Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst langfristig und setzen auf Effekte zwischen den Netzwerkpartnern.“
Kabinett beschloss 2021 Erarbeitung einer Initiative
Dem landesweiten Netzwerk #sicherimDienst haben sich zwischenzeitlich mehr als 1250 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Behörden, Organisationen, Institutionen und Verbänden angeschlossen. Ziele sind die Gewaltvorsorge im öffentlichen Dienst, der Erfahrungsaustausch und der Austausch von Praxisbeispielen. Da immer häufiger Beschäftigte im öffentlichen Dienst mit aggressivem Verhalte, verbalen Anfeindungen und physischen Angriffen konfrontiert sind, hat die NRW-Landesregierung im Juni 2021 die Erarbeitung und Umsetzung der Initiative „Mehr Schutz und Sicherheit von Beschäftigten im öffentlichen Dienst“ beschlossen. Dazu wurde eine interministerielle Arbeitsgruppe eingerichtet. Zudem entstand zum Aufbau des Präventionsnetzwerks und zur Erstellung eines Leitfadens eine ressortübergreifende Landesprojektgruppe. Daran haben über 70 Projektmitglieder aus allen Berufsgruppen des öffentlichen Dienstes, der Landesverwaltung sowie Experten aus der wissenschaftlichen Forschung mitgewirkt.
Die offizielle Auftaktveranstaltung dieses Landesprojektes fand jüngst statt. Das Vorgängerprojekt wurde am 2. Juni 2022 offiziell für beendet erklärt und an das weiterführende Präventionsnetzwerk #sicherimDienst übergeben.
Red