Ferienspaß Jugendzentrum Schwelm: Kinder erkunden märchenhaftes Martfeld

Schwelm · Gibt es vor Ort tatsächlich Märchenhaftes zu erleben?

Die Kinder konnten Ritterhelme, Panzerhandschuhe und eine Kettenhaube anprobieren, Schild und Schwert halten.

Foto: Jugendzentrum Schwelm

Mit einer Gruppe junger Ferienspaß-Teilnehmerinnen und -teilnehmern besuchte das Team des Schwelmer Jugendzentrums kürzlich Haus Martfeld. „Märchen“ gehören zu den Schwerpunkten des diesjährigen Ferienangebotes, und so wollten die Mädchen und Jungen in Erfahrung bringen, ob es im Haus Martfeld auch tatsächlich Märchenhaftes zu entdecken gibt.

Die Spurensuche an der Seite von Museumsleiterin Bärbel Jäger begann im Festsaal mit der goldgefassten Decke und den Adelsporträts. Die Kinder hörten, dass der letzte Besitzer Freiherr Johannes von Hövel gewesen war, der die Burg an die Stadt Schwelm verkauft hatte, da er keine Nachkommen hatte.

Im großen Saal fanden früher sicher rauschende Feste und vielleicht auch die eine oder andere märchenhafte Hochzeit statt, wobei Ehen im Mittelalter zwischen den Ritteradelsfamilien arrangiert wurden. Erst mit Beginn des bürgerlichen Zeitalters wurden nach heutigem Verständnis „Liebeshochzeiten“ geschlossen.

Mit einer speziellen Glocke, zu sehen im Rundturmzimmer, läuteten die ritterlichen Hoheiten nach ihren Bediensteten. Es galt im Erdgeschoss des Wachturms, der Keimzelle des ehemaligen Burgmannssitzes, eine tolle Rüstung zu bewundern und diverse mittelalterliche Waffen. Dort lebt auch Marti, das Schlossgespenst, in einer alten Truhe, und bewacht sein Refugium. Heinrich von Wandhoff und andere Ritter hielten hier Ausschau nach Handelsleuten oder etwa Räubern. Nebenan im Gewölbe wurde gegessen, getrunken und geschlafen.

Anschließend wollten die Kinder des Ferienspaßprogramms unbedingt den alten Familienfriedhof an der Kapelle besichtigen. Der verwunschene Ort entstand im Auftrag der gläubigen Freifrau Friederike von Elverfeldt. Hier ruhen Johannes von Hövel, seine Frau Katharina von Hövel sowie weitere Familienmitglieder. Die wissbegierige Gruppe kam dann noch einmal im Gemeinschaftsraum zusammen, um Fragen zum Gelernten zu beantworten.

Zur Stärkung gab es Saft und Snacks. Alle Kinder konnten Ritterhelme, Panzerhandschuhe und eine Kettenhaube anprobieren, Schild und Schwert halten und erfuhren, dass eine Rüstung bis zu 35 Kilogramm wiegen konnte.

Mit vielen neuen Eindrücken machten sich alle danach auf den Weg zurück ins Jugendzentrum; sie werden Haus Martfeld ganz sicher nicht das letzte Mal besucht haben.

(Red)