Gericht Auftakt bei Prozess um schweren Bandendiebstahl
Herzkamp · Am Amtsgericht Wuppertal fiel am Dienstag der Auftakt des Verfahrens um mehrere Wohnungseinbrüche, die bereits im Jahr 2014 stattgefunden haben sollen. Der Tatvorwurf gegen den Angeklagten lautet Wohnungseinbruchsdiebstahl in drei Fällen sowie schwerer Bandendiebstahl in acht Fällen in Tateinheit mit Sachbeschädigung.
Er soll sowohl in Sprockhövel als auch in Essen, Heiligenhaus, Datteln, Castrop-Rauxel, Oberhausen und Erkrath gemeinsam mit zwei gesondert verfolgten Personen organisiert und arbeitsteilig Einbrüche begangen haben.
Der Angeklagte, der in Italien lebt und vor Gericht einen Dolmetscher brauchte, soll am 12. März 2014 unter anderem in der Elfringhauser Straße in beide Seiten eines Doppelhauses durch aufgehebelte Fenster und Haustür eingestiegen und 100 Euro Bargeld sowie Schmuck im Wert von circa 500 Euro gestohlen haben. Entgegen der anderen Bandenmitglieder behauptet der 34-Jährige, dass er lediglich bei vier Taten beteiligt gewesen sei und nicht bei elf.
Angeklagter suchte
seine leibliche Mutter
Ende Februar 2014 sei er nach Deutschland gekommen, um seine leibliche Mutter zu finden, von der er erst kurz zuvor erfahren hatte, dass sie in Deutschland lebt. Die Frau, die er 28 Jahre lang für seine Mutter gehalten hatte, sei in Wahrheit gar nicht seine leibliche Mutter gewesen, sodass er sich kurzerhand entschied, sie gemeinsam mit dem Mann seiner Cousine, der ebenfalls ein vermeintliches Bandenmitglied ist, zu suchen.
Bei Freunden in Wuppertal angekommen, merkte man schnell, dass kein Geld vorhanden ist, um sich längere Zeit dort aufzuhalten. So hätten sie dann den Entschluss gefasst, sich durch Einbrüche in Zusammenschluss mit weiteren Personen eine Einnahmequelle zu verschaffen. Dabei habe der Angeklagte laut eigener Aussage drei Mal im Auto Schmiere gestanden und sei einmal mit ins Haus gestiegen. So erbeutete er insgesamt 900 Euro.
Bis August sind acht weitere Termine angesetzt
Der 34-Jährige zeigte sich reumütig und gab vier Einbrüche zu. Er habe nur wissen wollen, warum seine Mutter ihn und seinen inzwischen verstorbenen Zwillingsbruder im Stich gelassen hat. Beim nächsten Termin soll nun geklärt werden, weshalb die übrigen Angeklagten ihn für mehr Taten beschuldigen und um welche Städte es sich handelt.
Da er sich in der Gegend nicht auskennt, konnte er nicht genau bestätigen, in welche Häuser er eingestiegen ist beziehungsweise wo er Wache halten sollte. Dafür werden ihm Fotos mutmaßlicher Einbruchsorte gezeigt sowie Zeugen geladen. Es sind noch acht weitere Verhandlungstermine bis August angesetzt.