Stadtmarketing Bergmänner leuchten bald auf Ampeln

Sprockhövel. · Die ersten Gläser sind bereits bestellt und bezahlt. Weitere könnten folgen.

 So könnte die rote Ampel demnächst aussehen.

So könnte die rote Ampel demnächst aussehen.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Zu den bekanntesten Fußgängerampeln gehören in Deutschland wohl die Berliner „Ost-Männchen“, die besonders nach der Wende zu Kultobjekten wurden. Mittlerweile gehört es zu beliebten Marketingmaßnahmen, dass Städte und Gemeinden ihr Kulturgut in Form von Fußgängerampeln bewerben. In einem Atemzug mit Trier (Karl-Marx-Silhouetten) und Friedberg (Elvis Presley) darf demnächst auch Sprockhövel genannt werden. Denn Uwe Peise, Vorsitzender des Vereins Bergbauaktiv, hat vorgeschlagen, Ampeln im Stadtgebiet mit Bergmanns-Piktogrammen auszustatten. „Sprockhövel ist die Wiege des Bergbaus im Ruhrgebiet“, begründet Peise seine Idee.

Bei Sprockhövels Beigeordnetem Volker Hoven rannte der 34-Jährige mit seiner Idee, einen Bergmann mit Grubenlampe und Schutzhelm auf der Ampel zu zeigen, offene Türen ein. „Wir finden, das ist eine sehr gute Idee, die sehr gut auf die Geschichte Sprockhövels hinweist“, sagt Hoven. Die ersten Bergmänner sollen schon bald an der Ampelanlage an der Einfahrt zur Hauptstraße am Zwergenhäuschen angebracht werden. „Wir wollen unsere Bergbaukultur nicht in Vergessenheit geraten lassen. Wenn man sie nicht kennt, sind die Zechen ja kaum noch zu erkennen. Mit den Ampeln wird man ganz automatisch an die Bergbau-Geschichte erinnert“, erklärt Peise. Bereits in den kommenden 14 Tagen sollen die neuen Figuren zu sehen sein. Denn, so sagt Hoven, ein effektiveres und kostengünstigeres Stadtmarketing und touristischen Hinweis können wir kaum betreiben. Auch die Kosten hielten sich laut Hoven im Rahmen. Der Kämmerer spricht in diesem Zusammenhang von „wenigen Hundert Euro“. Einzige Hürde sei noch, dass man Genehmigungen von Straßen NRW brauche, um die Ampelgläser austauschen zu können.

In den Sozialen Netzwerken
gibt es viel Zuspruch

 Auch bei grünem Licht ist der Bergmann gut zu erkennen.

Auch bei grünem Licht ist der Bergmann gut zu erkennen.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Sehr positiv fällt bislang auch das Echo in den Sozialen Netzwerken auf. Als Volker Hoven ein Beispielfoto mit den Bergmänner-Ampeln auf seinem Facebook-Account veröffentlichte, gab es viel Zuspruch, wovon sich auch Ideengeber Peise positiv überrascht zeigte. „Ich hätte nicht gedacht, dass eine so kleine Idee so viel Zuspruch auslöst“, erklärt der Ehrenamtler. FDP-Politiker und Rechtsanwalt Ronald Mayer kündigte indes an, dass er die Bergmänner-Ampelgläser auch gerne in Haßlinghausen sehen würde. Bliebe nur die Frage nach der Finanzierung. „Die ersten Ampeln hat die Stadt bezahlt. Mittlerweile haben sich aber auch viele Sponsoren gefunden. Wir werden die Ampeln sukzessive mit den neuen Gläsern ausstatten“, kündigt Hoven an. Die besonderen Gläser sollen aber nur an besonderen Punkten ausgetauscht werden. Ein genereller Austausch sei rechtlich nicht möglich.