Bauernmarkt auf der Hauptstraße
Landwirte und Kunsthandwerker lockten viel Publikum an.
Niedersprockhövel. Narzissen und Primeln auf der einen Seite, Paradiesäpfel und gebrannte Mandeln auf der anderen. Der Bauernmarkt in Niedersprockhövel war deutliches Zeichen für die Übergangszeit. „Voll ist es ja nicht gerade“, findet Marlies Althoff und hat durchaus Recht. Auch wenn der Markt um 11 Uhr begonnen hat, ist die Hauptstraße am frühen Nachmittag noch nicht sonderlich belegt. Heinz Bachtrup klagt nicht darüber, sondern erfreut sich am „schönen Dorfcharakter“.
„Wie schnell kann eine Biene fliegen?“, lautet eine von zehn Fragen, mit denen Imker Anton Müller zu einem Bienenrätsel einlädt. Weil sich alle Antworten auf ausgelegten Infotafeln finden, können auch Kinder den Hauptgewinn — ein Glas Honig — erhalten. Nur: „Ich bin zufrieden mit dem Besuch, aber Kinder waren noch nicht da.“ Schon lange vor 11 Uhr habe er die Zelte aufgeschlagen, gleich neben Bauer Bremme, der Schinkensülze, Mettwurst und Fleischwurst aus eigener Produktion anbietet.
Da kann Imker Müller auf seine Art mithalten: Stolz zeigt er ihn, den „Popo mit Ohren“, wie er sich vorsichtig ausdrückt. Das gute Stück aus Bienenwachs brenne ebenso gut wie die anderen Kerzen und sei schon zur Weihnachtszeit ein Renner gewesen.
Bauernmarkt ist aber nicht nur Bauern und Markt, sondern ein wenig auch Show. Dazu gehören die Musiker im Indianerkostüm, bei denen man stets den Verdacht hat, dass sie irgendwie mit der Fabel vom Hasen und vom Igel in Berührung gekommen sind, um lachend zu sagen: Bin schon da.
Arturo Rojas ist einer von ihnen, und er beherrscht das kulturelle Crossover. Völlig in sich selbst ruhend, spielt er den Song von Abba, der seinerseits wiederum von indianischer Kultur angehaucht ist: „Can you hear the drums, Fernando?“