Der Norovirus macht sich im Kreis breit

Brechdurchfall: Im November gab es in einem Krankenhaus und zwei Heimen 63 Erkrankungen.

<strong>Ennepe-Ruhr. Wenn eine Magen-Darm-Infektion von starker Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen und Duchfall begleitet wird, dann sind oft Noroviren im Spiel. Wegen seiner hohen Widerstandskraft und Übertragbarkeit ist der Erreger besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern, Altenheimen oder Kindergärten gefürchtet. Um größere Epedemien zu vermeiden, hat das Kreisgesundsheitsamt jetzt derartige Einrichtungen aufgefordert, Verdachtsfälle sofort zu melden. Aus gegebenem Anlass, denn im November ist das Virus offenbar gehäuft aufgetreten. So wurden in einem Krankenhaus und zwei Seniorenheimen insgesamt 63 Fälle der Infektion nachgewiesen. Die Namen der Einrichtungen nennt der Kreis nicht.

Fakt ist allerdings, dass die meldepflichtige Erkrankung zunehmend häufig festgestellt wird. Wurden im vergangenen Jahr im Kreis 431 Fälle nachgewiesen, sind es in diesem bisher schon 712. Amtsarzt Dr. Hans-Joachim Boschek geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus, da nicht immer spezielle Laboruntersuchungen durchgeführt würden.

In der Regel klingen die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder ab, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Die Erregen selbst, die ausgeschieden oder erbrochen werden, bleiben allerdings bei mangelnder Hygiene noch länger haltbar und bergen ein hohes Ansteckungsrisiko.

Noroviren: Mit diesem Namen werden seit 2004 die Erreger der Mehrzahl der nichtbakteriellen Durchfallerkrankungen bezeichnet. Die Viren sind hoch infektiös und führen zu schwerem Brechdurchfall.

Häufig: Im Jahr 2006 wurden bundesweit in 77617 Infektionen durch Noroviren festgestellt, 2005 waren es 62519. 75 Prozent traten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf, 14 Prozent in Kindergärten und Kindertageseinrichtungen.

Meldung: Verdachtsfälle sind an die Gesundheitsaufsicht des Kreises zu melden. Für Altenheime lautet die Nummer 02302/922271, für Kindergärten 02336/932489.