Haßlinghausen. "Die kenne ich noch als ganz Kleine", flötet Franziska, während Andrea Jürgens bei der Schlagernacht Haßlinghausen am Samstag mit "Amore, Amore" dem Publikum den Rest gibt. Als "ganz Kleine" hatte Andrea von einer gescheiterten Ehe gesungen, was man im Schlager eigentlich nicht tat: "Und dabei liebe ich euch beide". Ein paar Jahre später setzte die etwas ältere Franziska als Frl. Menke noch eins drauf, indem sie dem Schlager eine neue Musik gab: Die Betonung wurde von den ungeraden auf die geraden Takte gelegt und damit von Opas Rhythmen in die Generation des Rock und Beat geschwenkt. Neue Deutsche Welle nannte man das.

Von neuer bis alter Welle ist in der Sporthalle Haßlinghausen alles dabei. Andrea betrachtet die Sache als Heimspiel - nur 35 Kilometer sind es bis Recklinghausen -, als sie strahlend die Bühne verlässt. Sie sei zum ersten Mal hier gewesen, aber so ein Publikum könne man nur lieben. Das klingt verdammt aufrichtig, auch angesichts der etwas feuchten Augen. Derweil tigert Veranstalter Klaus Densow in der Umkleide auf und ab. "Ich kann mein Herzklopfen hören."