Stadt macht die Löhener Egge frei

Eine Bauhofkolonne hat die Barrikaden abgerissen.

Obersprockhövel. Aufatmen bei den Anwohnern der Löhener Egge. Nach drei Monaten ist für sie die Durchfahrt zur Löhener Straße wieder frei, das nächste Kapitel im Wegerechtsstreit mit einer Erbengemeinschaft, der auch überregional für Schlagzeilen sorgte, aufgeschlagen.

Die hatte Rechtsmittel angekündigt, so dass sich das Enteignungsverfahren noch lange hinziehen könnte. Auch gegen den jüngsten Schritt der Stadt will Cornelia Himmerich gerichtlich vorgehen. "Nach der Mitteilung der Bezirksregierung habe ich damit gerechnet, dass die Stadt etwas tut, aber nicht in einem solchen Hauruck-Verfahren", sagte sie zur WZ.

Anwohner Günter Bosselmann nannte das offensichtlich gut vorbereitete Vorgehen der Stadt, die nicht bereits wie erwartet am Montag anrückte, dagegen "clever." Cornelia Himmerich hatte zuvor angekündigt, sich an ihre Schranke zu ketten. Dazu kam es nicht. "Ich hatte aber mich vorher schon dagegen entschieden", behauptete Himmerich am Mittwoch.

Während die Anwohner hoffen, dass bald auch wieder planmäßig der Müllwagen fährt, der nicht durch die Sperre kam, kündigt Cornelia Himmerich Gegenmaßnahmen an. Sie werde alle Rechtsmittel einlegen, die möglich seien und drängt auf eine gerichtliche Entscheidung der Frage der vorzeitigen Besitzeinweisung. "Es kann doch nicht sein, dass ein einzelner Beamter der Bezirksregierung so etwas entscheidet."

"Wir halten das Risiko, dass wir die Sperre eventuell wieder errichten müssen, für gering", so Rainer Kaschel. Sicherheitshalber ließ er am Dienstag nachträglich einen Vermesser kommen, weil die Stadt beim Teeren der Straße, laut Himmerich die Straßengrenze überschritten habe. Beobachter Bosselmann: "Das waren zwei Zentimeter."